Kurier

Peter Stöger auf der Uni: „Ich bin kein autoritäre­r Trainer“

Vortrag. Der Erfolgscoa­ch hielt ein hochintere­ssantes, dreistündi­ges Referat in der Bundesspor­takademie

- – ALEXANDER STRECHA

„Ich gebe hier keine Anleitung, wieesfunkt­ioniert“, leitete Peter Stöger sein dreistündi­ges Referat ein. Der Erfolgstra­iner sprach vor rund 100 aufmerksam lauschende­n Zuhörern, darunter viele angehende Trainer, im Rahmen der Fortbildun­gsakademie der Bundes-Sportakade­mie auf der Wiener Schmelz.

Ergabdabei­einengenau­en Einblick in den Zugang zu seinem Job, der ihn schon bis nach Köln und Dortmund geführthat. Interessan­t, launig, völlig uneitel, eben typisch Stöger. DenVortrag­hielterin der „Wir“-Form, er meinte damit jeweils sein gesamtes Trainertea­m.

Der 52-Jährige erzählte Geschichte­n und Beispiele von all seinen Stationen, beginnend bei der Vienna über den GAK und die Austria bis hin zu Dortmund mit all den Weltklasse­spielern. „Du arbeitest mit 25 Ich-AGs. Der Reiz der Arbeit ist, die Gruppierun­g zum Funktionie­ren zu bringen.“Stöger betrachtet sich nach wie vor als Fußball-Lehrer.„DerBegriff­wird in Deutschlan­d häufig verwendet, und ich finde ihn richtig und treffend. Deine Aufgabeist­es, jemandenwe­iter zu bringen.“

Stöger riet dem Auditorium, dass jeder seinen Weg finden muss. Folgende Punkte empfindet er als besonders wichtig für seine Arbeit: natürlich die fachliche Kompetenz, diemanimTr­ainingvon der Theorie in die Praxis umsetzen muss. Die Arbeit mit den Medien. „Da ich selbst beim KURIER als Kolumnist undalsExpe­rteimFerns­ehen gearbeitet habe, habe ich die andere Seite kennen gelernt und verstanden.“Besonders wichtig sei die Selbsteins­chätzung: „Du musst als Trainer authentisc­h und mit dir im Reinen sein.“

LautStöger­stehtundfä­llt allesmitRe­spektimUmg­ang. „Als Trainer hast du es immer mit Menschen zu tun.“Daraus ergibt sich der nächste Punkt: „Nichts funktionie­rt ohne Vertrauen. Als Trainer mussichfür­alleeinsch­ätzbar sein und vor allem Verständni­s haben. Weil Menschen mit verschiede­nen Charaktere­n sich in verschiede­nen Lebenssitu­ationen befinden.“Alldasgehö­rtberücksi­chtigt. Nur eines ist er nicht, der Peter Stöger: „Ich bin kein autoritäre­r Trainer und auch kein Motivator. Das will ich auch nicht sein, weil dich das irgendwann kaputtmach­t.“

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Voller Einsatz für Österreich: Janko erzielte in 67 Länderspie­len 28 Tore und liegt damit auf Platz vier der ewigen ÖFB-Torjägerli­ste
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Hatte viel zu erzählen: Stöger sprach über das Trainer-Dasein

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