Peter Stöger auf der Uni: „Ich bin kein autoritärer Trainer“
Vortrag. Der Erfolgscoach hielt ein hochinteressantes, dreistündiges Referat in der Bundessportakademie
„Ich gebe hier keine Anleitung, wieesfunktioniert“, leitete Peter Stöger sein dreistündiges Referat ein. Der Erfolgstrainer sprach vor rund 100 aufmerksam lauschenden Zuhörern, darunter viele angehende Trainer, im Rahmen der Fortbildungsakademie der Bundes-Sportakademie auf der Wiener Schmelz.
Ergabdabeieinengenauen Einblick in den Zugang zu seinem Job, der ihn schon bis nach Köln und Dortmund geführthat. Interessant, launig, völlig uneitel, eben typisch Stöger. DenVortraghielterin der „Wir“-Form, er meinte damit jeweils sein gesamtes Trainerteam.
Der 52-Jährige erzählte Geschichten und Beispiele von all seinen Stationen, beginnend bei der Vienna über den GAK und die Austria bis hin zu Dortmund mit all den Weltklassespielern. „Du arbeitest mit 25 Ich-AGs. Der Reiz der Arbeit ist, die Gruppierung zum Funktionieren zu bringen.“Stöger betrachtet sich nach wie vor als Fußball-Lehrer.„DerBegriffwird in Deutschland häufig verwendet, und ich finde ihn richtig und treffend. Deine Aufgabeistes, jemandenweiter zu bringen.“
Stöger riet dem Auditorium, dass jeder seinen Weg finden muss. Folgende Punkte empfindet er als besonders wichtig für seine Arbeit: natürlich die fachliche Kompetenz, diemanimTrainingvon der Theorie in die Praxis umsetzen muss. Die Arbeit mit den Medien. „Da ich selbst beim KURIER als Kolumnist undalsExperteimFernsehen gearbeitet habe, habe ich die andere Seite kennen gelernt und verstanden.“Besonders wichtig sei die Selbsteinschätzung: „Du musst als Trainer authentisch und mit dir im Reinen sein.“
LautStögerstehtundfällt allesmitRespektimUmgang. „Als Trainer hast du es immer mit Menschen zu tun.“Daraus ergibt sich der nächste Punkt: „Nichts funktioniert ohne Vertrauen. Als Trainer mussichfüralleeinschätzbar sein und vor allem Verständnis haben. Weil Menschen mit verschiedenen Charakteren sich in verschiedenen Lebenssituationen befinden.“Alldasgehörtberücksichtigt. Nur eines ist er nicht, der Peter Stöger: „Ich bin kein autoritärer Trainer und auch kein Motivator. Das will ich auch nicht sein, weil dich das irgendwann kaputtmacht.“