Kurier

Alles beim Alten mit dem Neuen

Ranko Popovic. In Mattersbur­g gibt der SKN-Trainer sein Debüt. Ändern soll sich bei St. Pölten möglichst wenig

- VON ALEXANDER HUBER

Trainer werden üblicherwe­isezu einem Verein geholt, um Problemezu­lösen. UmKrisen zu meistern. Um Erwartunge­n doch noch zu erfüllen.

Ranko Popovic übernimmt hingegen eine Mannschaft, die am Limit gespielt hat. Vielleicht sogar ein wenig darüber. Nach zwei Jahren im Abstiegska­mpf reist St. Pölten als Zweiter zum Spiel nach Mattersbur­g. Der SKN wäre damit ein Anwärter auf die Qualifikat­ion zur Champions League 2019.

Der Mann hinter dem Erfolg war Didi Kühbauer. Doch der Trainer wurde aus seinem Vertrag heraus gekauft und soll den Erfolg nach Hütteldorf mitnehmen. Die SKN-Spitze suchte deswegen nach einem Coach, der Kühbauers Werk weiterführ­en kann und will – und kam so auf Ranko Popovic.

„Ich werde sicher nicht viel ändern. Das wäre doch nicht sinnvoll“, kündigt der frühere Sturm-Verteidige­r im KURIER-Gespräch vor seinem Debüt an .„ Alles, was gut ist, wollen wir so beibehalte­n .“Zum Beispiel die Körperspra­che .„ Das war schon überrasche­nd für mich, wie gut die in jedem einzelnen Training ist“, erzählt der 51- jährigeSer­be, dernachsei­ner höchst erfolgreic­hen Zeit in Graz auch den österreich­ischen Pass besitzt.

Als Osim-Schüler will Popovic irgendwann auch mit mehr Ballbesitz reüssieren, aber das hat Zeit. Vorher soll der Platz in den Top sechsfixie­rtwerden– dieTeilnah­me am Meister-Play-off ist das neue, hochgeschr­aubte Saisonziel in St. Pölten.

Herz ohne Grenzen

Christoph Riegler, der von Kühbauer vom Ersatzgoal­ie zum Kapitän gemacht wurde, sagt: „Die Mannschaft und der Trainer haben bereits in der ersten Trainingsw­oche gut zusammenge­funden. Wir wollen in Mattersbur­g zeigen, dass wir den erfolgreic­hen Weg weiter fortsetzen können.“In St. Pölten ist aufgefalle­n, dass Popovic zwar zuletzt in Indien, Thailand, Spanien und Japan gearbeitet hat, seine Herzlichke­it aber grenzenlos ist.

Der ehemals beinharte Verteidige­r ist zu Mitarbeite­rn ausnahmslo­s freundlich, lacht viel und dürfte – auch wenn sein Deutsch nach 13 Jahren außerhalb Österreich­s manchmal noch etwas holprig klingt – die Sprache der Spieler sprechen. Am Freitag rief Popovic seinen Vorgänger an, um sich auszutausc­hen. Noch weiter zurück in die Vergangenh­eit blicken will der Neue nicht: „Die schlechten Zeiten hatDidi aus den Köpfen vertrieben, unddassoll­auchsoblei­ben. Wenn ich jetzt nachfrage, was davor schiefgela­ufen ist, wäre das wie ein Albtraum, der die Spieler wieder einholt.“

Wenn Linksverte­idiger Haas wieder fit genug ist, wird der SKN mit der gewohnten Erfolgself einlaufen. Und wohl auf eine weitere Fünferkett­e treffen. „Mattersbur­g hat seit der Übernahme von Klaus Schmidt wieder einen klaren Spielplan“, lobt Popovic den Kollegen. „Ich erwarte ein sehr kampfbeton­tes, enges Spiel.“

 ??  ?? Der neue Vordenker in St. Pölten: Trainer Ranko Popovic hat beim SKN die Nachfolge von Didi Kühbauer mit viel Emotion angetreten
Der neue Vordenker in St. Pölten: Trainer Ranko Popovic hat beim SKN die Nachfolge von Didi Kühbauer mit viel Emotion angetreten

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