Staatsbesuch ohne Kaiser
Die neue ORF- Reihe „Der kleine Staatsbesuch“basiert auf einer guten Idee: Kabarettisten besuchen ihr Lieblingsland und zeigen dem Zuschauer in der richtigen Mischung aus Humor und Ernsthaftigkeit die unbekannten Seiten dieses Landes.
Den Anfang machte Robert Palfrader, und er trat zum Glück als Robert P alf rad er au fund nicht als Kaiser Robert Heinrich I. Denn im Unterschied zu der ignoranten Figur des Kaisers ist der echte Palfrader ein wacher, heller, am Leben interessierter Kopf.
Am Beginn wurde Stockholm zwar liebevoll, aber eher pflichtbewusst erledigt. Dann reiste Palfrader dorthin, wo er privat gerne hinfährt und wo er Freunde hat: Nach Norden, an die Grenze zu Finnland. Dort wohnt er gerne in einem Dorf, das nur zehn Einwohner hat. Dort lernte Palfrader fischen und Fische am Stock zu grillen. Und er durfte seine Fähigkeiten beim Zimmern einbringen (privat ist Palfrader begeisterter Tischler). Vor allem aber wurde sauniert, Bier getrunken und gemütlich geredet. Ständig reckten ältere Herren ihre Bäuche in die Kamera, und es sah so aus, als würden alle ihr Leben grad sehr genießen.
Natürlich gab es viele Pointen–anders geht es bei Robert P alf rad er ja nicht –, aber es waren kleine, freundliche Pointen, keine großen Brüller. Auf diese Weise floß die Sendung langsam und stress frei dahin und vermittelte ein Gefühl der Behaglichkeit. Nächste Woche: Angelika Niedetzky.