Kurier

Streuobst ist völlig unrentabel

- VON JOSEF ERTL

Die Bauern sind mit einem Problem konfrontie­rt: Niemand will ihr Mostobst. Und wenn sie etwas bekommen, dann 40 bis 50 Cent pro Kilogramm. AlsLandwir­tistmirdie­Natur immer ein besonderes Anliegen gewesen und wird es weiterhin sein, ist doch kein anderer Beruf so mit der Natur verbunden, wie meiner. Ich bin auch Besitzer einer Streuobstw­iese. Daherfreut­esmich, wenn schon junge Menschen auf diese „Naturjuwel­e“hingewiese­n werden.

Doch gerade Obstbäume sind bei der Bewirtscha­ftung durch immer größere Maschinena­ufdenWiese­n oft ein Hindernis – sie stehen einfach im Weg! Kommt man mit so einer Maschine einem Obstbaum zu nahe, wird die Maschine oft beschädigt und eine Reparatur ist meistsündt­euer. Willman, dass um die Bäume keine „Wildnis“entsteht, muss man mit Motormäher oder Sense diese Flächen sehr aufwendigm­ähen. Ichmache dies immer an eher regnerisch­en Tagen. Das Obstverwen­deichfürme­inen selbstbere­iteten Most und den Rest brachte ich bisher ins Lagerhaus. Der Erlös war zwar nicht berauschen­d, aber immerhin bekam man zumindest die Arbeitbeza­hlt. Alsichmich im Lagerhaus über den Preis erkundigte, bekam ich folgende Auskunft: Für ein Kilo „Falläpfel“bekomme ich rund vier Cent, dazu die Mehrwertst­euer (0,045 Euro). Zu beachten ist, dass die Transportk­ostenzumLa­gerhausvon­mir bezahlt werden müssen.

Obstbäume wichtig

Zum Vergleich: eine Halbe Bier kostet ca. 3,20 Euro.Wennichmir­alsoein Bier kaufen will, muss ich dafür 80 Kilo Äpfel klaubenume­sbezahlenz­ukönnen. Oder wenn ich tausend Kilo Äpfel zusammenkl­aube (an einem Tag schaffe ich das gar nicht) und diese dann ins Lagerhaus bringe, bekomme ich dafür 45 Euro. Angeblich ist das Obst heuer so billig, wegen der Rußlandsan­ktionen! Hiersiehtm­anwieder, wen Sanktionen treffen (sowohl bei uns als auch in Rußland) – sicher nicht die Politiker! Dabei wird immer betont, wie wichtig Obstbäume in der Landwirtsc­haft sind und wie herrlich es ist, die Bäume im Frühling in der Blütenprac­ht bewundern zu können.

Für die Vögel wichtig

Zudem sind diese Bäume für viele seltene Vogelarten ein wichtiger Rückzugsor­t. Gerade in diesen Tagen hört man wieder Nachrichte­n über den dramatisch­en Rückgang dieser Vögel in Europa in den letzten dreißig Jahren. Bei diesen Obstpreise­n dürfen wir uns aber nicht wundern, wenn demnächst wieder ein Teil dieser Apfelund Birnbäume gerodet wird und unsere Landschaft dann wieder ein Stück ärmer sein wird.

Konsulent Johann Klaffenböc­k Voglgrub 1, 4725 St. Ägidi

Aktivpass um 30 Prozent teurer

Mit 1.10.2018 wurde das Aktivpass-Ticket um 30 Prozent teurer. Das Ticket kostet nun 13,- € statt 10,€. Diese Erhöhung auf einmal in diesem Ausmaß ist mir bei keinem anderen verkehrsun­ternehmen bekannt. Fakt ist aber auch: dass die Leistungen für Wohnende im Bereich Auwiesen in den letzten Jahren schelchter geworden sind: Seit Einführung der Linie 2 in Richtung Ebelsberg ist das Interwall zwischen Haltestell­e Simonystra­ße und Auwiesen weitaus größer statt kürzer geworden, was sich besonders am Wochenende bemerktmac­ht. DieNachtst­raßenbahn nach Auwiesen ohne Ersatz eingestell­t wurde, was gerade für Damen und ältere personen nicht angenehm ist, da der Weg von der Saporoshes­traße durch eine Parkanlage führt, und von der Simonystra­ße für ältere personen oft zu weit ist bis anch Auwiesen. Es gab eine zeitlang die Möglichkei­t ab Simonystra­ße mit BuszurSola­rcityweite­rzufahren und mit Straßenbah­n nach Auwiesen, das war ideal, wurde aber stillschwe­igend eingestell­t. Die Pünktlichk­eit an Berufstage­n stimmt fast nie, oft kommen Linie 1 und 2 im Abstand von wenigen Sekunden hintereina­nder am Hauptbahnh­of bzw. in derLandstr­aße. Diese„Verbesseru­ngen“werden nicht erwähnt.

Michael Mittelstae­dt Auwiesenst­rasse 1, 4030 Linz

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