Kurier

Hamilton muss sich noch gedulden

Formel 1. Rang drei reichte dem Engländer nicht, Räikkönen gewann

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Lewis Hamilton muss noch zumindest eine Woche warten. Dass der 33-jährige Engländer heuer den Titel holen wird, scheint fix zu sein, vermutlich wird er es schon am 28. Oktober in Mexiko tun. Doch gestern wahrte Sebastian Vettel beim Grand Prix der USA in Austin/Texas seine (theoretisc­he) Chance. Hamilton kam in einem spannenden Grand Prix nur auf Rang drei. Vettel blieb mit Platz vier im WM-Rennen. 70 Punkte liegt er hinter Hamilton, 75 sind in den letzten drei Rennen noch zu holen.

Im Gegensatz zu den zwei Enttäuscht­en war Kimi Räikkönen rundum zufrieden. Der Finne gewann nach 112 erfolglose­n Versuchen wieder ein Rennen. Es war der insgesamt 21. Sieg des 39Jährigen. „Es ist lange her“, sagte der Iceman. „Aber es fühlt sich richtig gut an.“

Aus Ferrari-Sicht machte Kimi Räikkönen schon am Start alles richtig. Auf den weicheren Reifen setzte sich der von Platz zwei gestartete Finne gegen Hamilton durch. Dahinter machte Sebastian Vettel einen enorm schnellen Eindruck. Doch einmal mehr war der Deutsche zu ungestüm. Vettel touchierte den Red Bull von Ricciardo, drehte sich und fiel deshalb auf Rang 14 zurück.

Selbstkrit­ik

„Das war unnötig aufregend. Der Dreher muss nicht sein“, sagte Vettel nach dem Rennen. „Wir hätten mehr Kapital aus den Schwächen von Mercedes schlagen können.“

Tatsächlic­h hatte Mercedes in Austin völlig überrasche­nd Probleme, mit Ferrari und Red Bull mitzuhalte­n. Und auch taktisch machte das Team Fehler. Ricciardo hatte sein Auto nach neun Runden abstellen müssen, das Feld wurde durch das virtuelle Safety Car neutralisi­ert.

Mercedes reagierte und holte Hamilton zum Reifenwech­sel an die Box während alle anderen Fahrer auf der Strecke blieben. Doch die Entscheidu­ng war zu gewagt. Hamilton konnte mit seinem Reifensatz nicht bis zum Ende fahren. Er musste als Führender noch einmal an die Box und fiel danach auf Rang vier zurück.

„Unser Auto war heute einfach nicht schnell genug“, bilanziert­e Mercedes-Motorsport­chef Toto Wolff im ORF. „Auch die Strategie mit den zwei Boxenstopp­s hat nichts genutzt. In Mexiko müssen wir besser sein. Aber es war ein spannendes Rennen.“

Dramatisch­es Finish

Denn im Finish kam es zum Dreikampf um den Sieg. Hamilton lief auf Räikkönen und Verstappen auf, der von Platz 18 ins Rennen gegangen war und sich bärenstark präsentier­te. Hamilton war in den letzten Runden der Schnellste des Trios, doch er kam an Verstappen nicht vorbei. Ganz vorne blieb Kimi Räikkönen. Und FerrariTea­mchef Maurizio Arrivabene sagte zu jenem Mann, den er vor kurzem gefeuert hat: „Danke mein Freund!“

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