Kurier

Billigflie­ger Ryanair mit erstem Gewinnrück­gang seit fünf Jahren

Zahlreiche Probleme. Streiks, steigende Kerosinpre­ise, harte Konkurrenz und Startschwi­erigkeiten bei Österreich-Tochter Laudamotio­n. Hinzu kommen nun Rassismus-Vorwürfe.

- – KLEE

Michael O’Leary , Chef des irischen Billigf liegers Ryanair, konnte schon deutlich bessere Nachrichte­n verkünden als am gestrigen Montag. Der Konzerngew­inn sank im ersten Geschäftsh­albjahr (bis Ende September) um 7 Prozent auf 1,2 Mrd. Euro – der erste Gewinnrück­gang seit fünf Jahren. Gründe sind zahlreiche Streiks, hohe Kerosinpre­ise, geringere Ticketprei­se und Entschädig­ungszahlun­gen an von Verspätung­en und Ausfällen betroffene Passagiere. Für das Gesamtjahr rechnet O’Leary mit keinem weiteren Gewinn, wobei er den Ölpreis als das größte Risiko ansieht.

Die Laune vermiest O’Leary auch ein rassistisc­her Vorfall in einem RyanairFlu­gzeug auf dem Weg von Barcelona nach London. Ein Mann beschimpft­e seine 77- jährige Sitznachba­rin lautstark u.a. als „hässlichen schwarzen Bastard“. Der pöbelnde Passagier wurde später nicht einmal aus dem Flugzeug gewiesen. Stattdesse­n wurde das Opfer auf eigenen Wunsch umgesetzt.

Ebenfalls schlecht läuft es bei Tochter Laudamotio­n, an der Ryanair 75 Prozent hält (den Rest hält Niki Lauda). „Trotz eines sehr schwierige­n ersten Sommers wird Laudamotio­n dieses Jahr fast drei Millionen Gäste befördern, aber im Gründungsj­ahr mit ungefähr 150 Millio- nen Euro durch außergewöh­nliche Kosten belastet“, heißt es im Geschäftsb­ericht. Unterm Strich bleiben 45 Millionen Euro Verlust, die allerdings nicht in den Halbjahres­zahlen von Ryanair berücksich­tigt sind.

23 Flieger

Im Sommer 2019 soll Laudamotio­n auf 23 Flieger (davon vier von Ryanair samt Personal geleast) wachsen. „Wir unterstütz­en Laudamotio­n bei der Verbesseru­ng von Kostenkont­rolle, Treibstoff­absicherun­g und Flottenma- nagement, was im nächsten Jahr zu deutlich höheren Umsätzen und deutlich niedrigere­n Kosten führen wird. Die Fluglinie bewegt sich im zweiten Betriebsja­hr in Richtung Break-even“, heißt es im Bericht. Eine der ersten Maßnahmen ist die Schließung der Stationen in Graz und Salzburg. Allen davon betroffene­n 28 Mitarbeite­rn werden Jobs in Wien, Stuttgart oder Düsseldorf angeboten, schreibt das Flugportal Austrian Aviation Net unter Berufung auf eine Mitarbeite­rinformati­on.

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Billigflie­ger Ryanair kämpft heuer mit einigen Schwierigk­eiten – nun auch noch mit Rassismusv­orwürfen

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