Violett ist im Herbst noch keine Trendfarbe
Bundesliga. Die Austria sucht immer noch ihren Stil, Alexander Grünwald fällt bis zum Winter aus
Was die Austria in der ersten Hälfte gegen Sturm Graz auf dem Rasen der Generali Arena veranstaltete, hatte mit Fußball nur wenig zu tun. All die guten Vorsätze, die man in der Länderspielpause gefasst hatte, dürfte man gedanklich in der Kabine gelassen haben. Der Auftritt in den ersten 45 Minuten fällt in die Kategorie des Unerklärlichen. „Über die erste Halbzeit will ich gar nicht reden“, war Trainer Thomas Letsch selbst etwas ratlos.
Es fehlten Leidenschaft, Aggressivität, ein sichtbarer Plan im Spiel nach vorne. Sturm war in allen Belangen besser. „Die erste Halbzeit hatten wir Null Komma Null Zugriff. Wir sind nur hinterher gelaufen. Die erste Halbzeit war, da brauchen wir nichts schönreden, eine Katastrophe“, so Letsch. Zur Pause musste auch AG-Vor- stand Markus Kraetschmer den Kopf schütteln. „Das war bei einigen Leuten einfach viel zu wenig.“
Grünwald fällt aus
Auf der Suche nach sich selbst ist die Austria in diesem Herbst nur in Ansätzen fündig geworden. Was abgeht, ist der erkennbare dauerhafte Plan, der über einen längeren Zeitraum im Spiel verfolgt und umgesetzt wird. „Wir haben gewusst, dass es nach dem großen Umbruch im Sommer, der ja nicht nur die Mannschaft, sondern auch Trainerteam und sportliche Leitung betroffen hat, sicherlich ein gewisses Auf und Ab wird“, weiß Kraet- schmer die bisherigen Leistungen richtig einzustufen. „Wir wähnten uns schon weiter, und haben dann mit der Niederlage in Altach wieder einen Rückschlag erfahren. Das Spiel gegen Sturm spiegelte das wider.“Der Wille sei vorhanden, aber weder die Stabilität noch die richtige Balance.
Kapitän Alexander Grünwald wird bis zur Winterpause ausfallen, gestern wurde in der linken Schulter ein Riss des Labrums diagnostiziert. Für den jungen Prokop ist dies nun die Möglichkeit, seiner Stagnation zu entfliehen und dem Austria-Spiel mehr Akzente zu verleihen.