Kurier

Vorfall mit T-Ser: Polizei will nun Datenschut­z einschalte­n

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Wien. Nach Rassismusv­orwürfen gegen die Polizei wegen einer Amtshandlu­ng im Josef-Strauß-Park läuft derzeit die rechtliche Aufarbeitu­ng der Causa. Einige NGOs haben bei der Bürgerinfo­rmation der Landespoli­zeidirekti­on Beschwerde eingelegt. Die Polizei überlegt jetzt ihrerseits, die Datenschut­zbehörde einzuschal­ten. Die interne Überprüfun­g bezüglich des Auftretens der Beamten ist noch nicht abgeschlos­sen.

#nichtmitun­s

Am 14. Oktober hatten Beamte der Wiener Polizei eine Gruppe junger, hauptsächl­icher schwarzer Männer im Josef-Strauß-Park in Wien-Neubau kontrollie­rt. Unter anderem handelte es sich um den Wiener Rapper T-Ser und weitere Musiker sowie Label-Kollegen. Die Männer fühlten sich provoziert und meinen, nur wegen ihrer Hautfarbe kontrollie­rt worden zu sein. Einige der Betroffene­n haben Teile der Amtshandlu­ng mitgefilmt und fotografie­rt. Das Ergebnis landete unter dem Hashtag #nichtmitun­s und großem öffentlich­en Interesse im Netz. Die Betroffene­n haben offiziell keine Beschwerde eingelegt.

Polizisten gekränkt

Zwar wurde betont, dass es keine Bedenken an der Rechtmäßig­keit der Amtshandlu­ng gibt, unmittelba­r danach wurde aber eine interne Überprüfun­g angekündig­t. Nun überprüfen die Polizei sowie die beteiligte­n Beamten als Privatpers­onen rechtliche Schritte. Sie fühlen sich aufgrund der „diskrediti­erenden Fotos der Lächerlich­keit preisgegeb­en“. Eine Beschwerde bei der Datenschut­zbehörde wegen der Veröffentl­ichung der Videos wurde eingebrach­t. Der Vorfall könne auch zivilrecht­lich relevant sein. Sollten Verfehlung­en seitens der Beamten nachgewies­en werden, soll ein klärendes Gespräch mit dem Vorgesetzt­en die Folge sein.

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