Mühsamer Auftakt für Dominic Thiem
Der Lokalmatador hatte beim 7:5, 7:6 in der Stadthalle gegen den Belgier Bemelmans zu kämpfen.
Mit großteils unterhaltsamen Bällen und nur gelegentlich weniger unterhaltsamen Bällen ist Dominic Thiem zum sechsten Mal in seinem Leben Wien-Achtelfinalist. Der 25Jährige schlug den Belgier Ruben Bemelmans im ersten Duell 7:5 und 7:6 (5).
Damit hat Österreichs Bester seine Wien-Bilanz etwas aufgepäppelt. Noch schreibt er rote Zahlen, zählt man den Qualifikationsversuch 2010 dazu, hat er im 15. Match seinen siebenten Sieg gefeiert. Am Donnerstag kann der 25-Jährige aber schon mit einer ausgeglichenen Bilanz aussteigen, wenn er Sam Querrey schlägt. Der US-Mann, 31 Jahre und Nummer 56, schlug zum Auftakt den dreifachen WienFinalisten Jo-Wilfried Tsonga (Sieger 2011) 6:3, 3:6, 6:3. Thiem weiß: „Mein Return muss da noch besser kommen als gegen Bemelmans. Querrey serviert extrem gut.“
Die Nummer sieben der Welt begann gut, die Fans sahen auch f lotte Ballwechsel – dies war in der Vorpartie kaum der Fall gewesen, in dieser schlug der US-Riese John Isner den Briten Cameron Norrie in drei Sätzen und mit 16 Assen im Rücken.
7500 Fans
Thiem hatte die Fans im Rücken, rund 7500 Freunde des gepflegten Filzkugelsports saßen in der Stadthalle (Thiem: „Es ist immer zum genießen hier“), damit wesentlich mehr als noch am Vortag. Brachte Thiem Selbstvertrauen von den jüngsten Ergebnissen mit („Die frühe Schanghai-Niederlage war sicher kein Beinbruch“), der Belgier hatte seine Gemütslage mit zwei Siegen in der Qualifikation gestärkt. Der Ranglisten-134. war zu Beginn besser aufgelegt, versemmelte aber bei 2:2 einen Breakball zum Wohlsein des Publikums mit der Rückhand, die restlichen zwei wehrte Thiem souverän ab. Trotzdem brachte der 30- Jährige den Lokalmatador mit seinen flachen Bällen immer wieder in Verlegenheit. Bei 5:4 war es soweit, Thiem hatte seinen ersten Breakball, gleichbedeutend mit dem ersten Satzball, den er nach einem starken Aufschlag des Belgiers aber ins Netz schlug. Eine Viertelstunde und drei weitere abgewehrte Satzbälle später, glich der Belgier auf 5:5 aus. Was sich abgezeichnet hatte, passierte nach 58 Minuten, Thiem verwertete nach knapp einer Stunde seinen fünften Satzball zum 7:5.
Im zweiten Satz passierte lange nichts Bewegendes, bis zum Tie-Break gab es keine Breakbälle. Auch, wenn Österreichs Bester am Ende nicht hochklassig agierte, ging er nach 1:45-Stunden als Sieger vom Platz. „Bemelmans war sehr stark.“
„Il comandante“
Ausgeschieden ist die deutsche Hoffnung Philipp Kohlschreiber: 4:6, 7:6, 4:6 gegen den französischen Vorjahressieger Lucas Pouille. „Ich hatte erwartet, am Centrecourt zu spielen“, sagte Kohlschreiber, „aber es zeigt, wie gut das Turnier besetzt ist.“Auch der 35-Jährige ist wie Dominic Thiem und Dennis Novak im Trainingslager auf Teneriffa dabei., Unter der Leitung von Günter Bresnik, den Kohlschreiber ehrfurchtsvoll „Il comandante“nennt.