Kurier

Türkis-blaues Familienpa­ket: Mehr für Inländer, weniger für Ausländer

- – M.BACHNER

Regierung. Im Ministerra­t sowie im Parlament fallen heute zwei wichtige nicht Beschlüsse, die die Familien im In- und Ausland betreffen.

Höchstwahr­scheinlich mit den Stimmen von ÖVP und FPÖ wird im Parlament die „Indexierun­g“der Familienbe­ihilfe beschlosse­n. Damit passt Türkis-Blau die Familienle­istung an das Kaufkraftn­iveau des jeweiligen Landes an. Wenn Eltern in Österreich arbeiten (etwa als Pflegekraf­t), das Kind aber z.B. in der Slowakei lebt, sollen sie ab 2019 weniger Familienbe­ihilfe bekommen. 114 Millionen Euro will sich die Regierung damit in Summe ersparen.

Ein Beispiel des Familienmi­nisteriums zeigt: Ein Kind in Österreich (Alter: 0 bis 3) bekommt inkl. Kinderabse­tzbetrag 172 Euro. Lebt das Kind im Ausland, sinkt die Geldleistu­ng für Staaten im Osten deutlich: Auf 85 Euro in Rumänien, 87 in Polen, 97 in Ungarn und 110,5 Euro für Kinder in der Slowakei.

Umstritten ist das Vorhaben deshalb, weil viele Juristen der Ansicht sind, die Indexierun­g widersprec­he EURecht. Die Regierung riskiert eine Klage vor dem Europäisch­en Gerichtsho­f.

Mit Kopftuchve­rbot

Eine durchaus gute Nachricht für Familien im Inland ist die Bund-Länder-Vereinbaru­ng („15-a-Vertrag“) zur Verbesseru­ng und Vereinheit­lichung der Kinderbetr­euung. Inkludiert ist auch das viel diskutiert­e Kopftuchve­rbot im Kindergart­en. Zuletzt sprach etwa die Islamische Glaubensge­meinschaft in Österreich (IGGÖ) von einem „Phantomphä­nomen“.

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Familienmi­nisterin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP)

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