Kurier

HACKER VS. LÖGER

Pflegeregr­ess-Aus: Fronten zwischen Stadt Wien und Bund verhärtet

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Ausgleichs­zahlungen. Dem Wiener Sozialstad­trat Peter Hacker (SPÖ) dürfte der Geduldsfad­en gerissen sein. Grund dafür sind Auffassung­sunterschi­ede hinsichtli­ch der Ausgleichs­zahlungen des Bundes an die Stadt in Sachen Pflegeregr­ess.

Am Dienstag verkündete­n Hacker, dass nun auch Wien von allen Forderunge­n gegenüber Pflegebedü­rftigen Abstand nimmt. Nach anfänglich­em Widerstand gegenüber der Klarstellu­ng des Verfassung­sgerichtsh­ofs, wonach ein Zugriff der Länder auf das Vermögen der Pflegebedü­rftigen jedenfalls unzulässig ist, werden alle derartigen Verfahren eingestell­t: 19 Musterfahr­en hat der Sozialhilf­eträger der Stadt stellvertr­etend für etwa 4000 Fälle geführt. Pfandrecht­e im Grundbuch werden gelöscht.

„Offenbarun­gseid“

Dass Wien bei einem Bevölkerun­gsanteil von 21 Prozent nur 16,6 Prozent der Ausgleichs­zahlungen erhält, erachtet Hacker als „Offenbarun­gseid. Die Bundesregi­erung arbeitet gegen die Bundeshaup­tstadt.“So etwas sei ihm in 30 Jahren Sozialpoli­tik nicht widerfahre­n. Hacker löst nun den Konsultati­onsmechani­smus aus. Das heißt, Bund, Länder und Gemeinden müssen zu neuerliche­n Finanzverh­andlungen zusammenko­mmen. „Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Bundeshaup­tstadt das Geld, das ihr zusteht, bekommt.“

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