Kurier

Europaisch­e Konferenz zur digitalen Arbeit

Die Arbeiterka­mmer präsentier­te auf einer Konferenz in Wien Beispiele gelungener Digitalisi­erung

- – THOMAS WEBER A K WI E N / SEBASTIAN PHILIPP

andel kann gestaltet werden. Diesen Prozess aktiv im Sinne der Menschen zu formen, gehört zu den ureigenste­n Aufgaben der Arbeiterka­mmer. Die Konferenz „Digital Works For People“, organisier­t vom The Innovation In Politics Institute, die am 22. Oktober in Wien stattfand, stellt den Startschus­s einer Digitalisi­erungsoffe­nsive dar, für welche die Arbeiterka­mmer in den kommenden fünf Jahren 150 Millionen Euro in die Hand nehmen möchte, um sicherzust­ellen, dass auch Arbeitnehm­er von den Veränderun­gen profitiere­n. „Der digitale Wandel kann und soll nicht aufgehalte­n werden, aber er ist keine Naturgewal­t, sondern kann gestaltet werden. Für die AK ist es ist von großer Bedeutung, dass dieser Wandel sozial gerecht und wirtschaft­lich sinnvoll genutzt wird“, sagte AK Präsidenti­n Renate Anderl anlässlich der Eröffnung der Europäisch­en Konferenz zu Arbeit in der digitalen Welt „Digital works for people“. Im Vordergrun­d stehen Fragen wie etwa: Wie kann mit Digitalisi­erung die Weiterbild­ung im Betrieb verbessert werden? Wie kann mit Digitalisi­erung die Mitbestimm­ung und Zusammenar­beit verbessert werden? Oder auch, wie kann mit Digitalisi­erung die Qualität der Arbeit und der Arbeitsabl­äufe verbessert werden? Auf diese Fragen sollen möglichst konkrete Antworten gefunden werden.

Von Beispielen lernen

Gute Ansätze, errungene Fortschrit­te und brauchbare Lösungen für konkrete Probleme sind vielerorts bereits vorhanden. Die Teilnehmer der Konferenz stammen überwiegen­d aus der Europäisch­en Union. Mit Meret Meier (Schweiz) und Michael Alden Peck (USA) waren aber auch Länder von außerhalb vertreten. Nach einer Vorstellun­g internatio­naler BestPracti­ce-Beispiele wurde in Panels und runden Tischen darüber diskutiert, ob und wie sich diese Ansätze auf andere Unternehme­n und Länder umlegen lassen. „Auf der Konferenz haben wir die besten Projekte ken- nengelernt: Initiative­n von Betriebsrä­tinnen und Betriebsrä­ten, aus der Gewerkscha­ftsbewegun­g, von Arbeitnehm­ern und Unternehme­rn“, erläutert Edward Strasser, Gründer des Innovation in Politics Institute. Erfahrunge­n aus diesen Projekten sollen als Ins- AK-Präsidenti­n

piration dienen, mit einem Projektfon­ds wird die AK ab 2019 ähnliche Ideen unterstütz­en.

Aus Österreich wurde etwa der „Digitale ASCKundenp­rofi“der ASFINAG vorgestell­t, ein internes Ausbildung­sprogramm fürs Kundenmana­gement. In diesem werden Mitarbeite­rn der Infrastruk­turgesells­chaft in zehn Trainingsm­odulen die unterschie­dlichsten Facetten der Digitalisi­erung nahegebrac­ht. Mit Kursen zu Themen wie Chatbots oder Costumer Journey wird Wissen weitergege­ben, aber auch gemeinsam an der Kundenphil­osophie gearbeitet. xStarters ist ein Programm des Volkswagen Konzerns, um junge Menschen für das Thema digitale soziale Innovation­en zu begeistern. Das Programm besteht aus drei Komponente­n: Workshops, einem Blog mit SocialMedi­a-Komponente­n sowie einer Challenge, um jungen Menschen die Möglichkei­t zu geben, eigene

Ideen zu entwickeln. „Die vorgestell­ten Projekte haben gezeigt, dass der technologi­sche

Wandel auch Chancen birgt, die im Sinne der Arbeitnehm­erinnen und Arbeitnehm­er genutzt werden können“, betont Renate Anderl.

„Der digitale Wandel kann sozial gerecht und wirtschaft­lich sinnvoll gestaltet werden.“Renate Anderl

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AK-Präsidenti­n Renate Anderl eröffnete am 22. Oktober in Wien die Konferenz „Digital Works For People“

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