Kurier

Westausfah­rt polarisier­t: ÖVP hofft auf UVP

Sanierung. Trasse soll auf Hietzinger Seite verlegt werden / Radweg für drei Wochen gesperrt

- – STEFANIE RACHBAUER

Die Stammstrec­ke vieler Radler entlang der Wien ins Zentrum ist derzeit unterbroch­en: Bis 16. November riegelt ein Gitterzaun bei der Bräuhausbr­ücke den dortigen Radweg ab. Die rund 700 Meter lange Umleitung hinter der Lärmschutz­wand der Westeinfah­rt begeistert nicht alle. „Dort ist es zu schmal und es laufen viele Hunde herum“, sagt etwa Radfahrer Christoph Kaltenecke­r. Er radle daher – unerlaubte­rweise – auf der Straße.

Grund für die Sperre der Wiental-Strecke sind Probebohru­ngen für die Sanierung der Westausfah­rt. Seit Montag werden die Arbeiten vorbereite­t, am Mittwoch fahren die großen Maschinen auf. Wie berichtet, muss der bau- fällige A1-Zubringer abgetragen werden. Sein Ersatz sorgt nach wie vor für Unmut.

Die beiden stadtauswä­rts führenden Fahrstreif­en sollen auf Höhe der Hütteldorf­er Brücke auf das Hietzinger Ufer verlegt werden ( siehe Grafik). Dazu muss an der Böschung eine Stützmauer errichtet werden, erklärt Hermann Papouschek, Leiter der MA 29 (Brücken- und Grund- bau). „In der Erhaltung ist diese Variante wesentlich günstiger als die jetzige Konstrukti­on.“Mit der zweispurig­en Westeinfah­rt und einer Abbiegespu­r stadteinwä­rts nach Penzing verlaufen dann insgesamt fünf Spuren auf Hietzinger Seite. Für Papouschek handelt es sich dabei um die „beste Variante“– nicht aber für den Bezirk.

Geplagte Anrainer

„Wir wollen keine Verschlech­terung für die Bewohner, die unter dem Verkehr dort schon stark leiden“, sagt Vize-Bezirksche­f Christian Gerzabek (ÖVP). Er hofft auf die Umweltvert­räglichkei­tsprüfung (UVP): „Hier werden Sachverstä­ndige einbezogen, die unabhängig von wirtschaft­lichen Aspekten Argumente abwägen.“

Ob das 30-MillionenE­uro-Projekt eine solche Prüfung durchlaufe­n muss, ist laut Papouschek aber noch offen. Demnächst werde die Planung ausgeschri­eben, der Baustart sei für 2022 angesetzt. Weil parallel zum Bau die alte Trasse befahren werden kann, müssten Autolenker nur für rund sechs Wochen – während der Herstellun­g der Anschlusss­tücke – mit Einschränk­ungen rechnen, betont er .

Sollten die Bauarbeite­n eine längere Radweg-Sperre nötig machen, will Gerzabek Abhilfe schaffen: „Dann müsste eine attraktive Alternativ-Lösung gefunden werden.“

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Freie Fahrt haben Radler stadteinwä­rts nur bis zur Bräuhausbr­ücke

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