Althangrund: Rot-grüner Streit um Bürgerversammlung
Beteiligung. Die Debatten zur Bebauung des Franz-JosefBahnhofs in Wien-Alsergrund sind nach der Präsentation des 60-Meter-Terrassenhaus-Entwurfs im Sommer etwas leiser geworden. Nun lässt eine geplante Bürgerversammlung zur Causa die Wogen hoch gegen.
Die Grünen hatten die Versammlung im Juni beantragt, um den Bewohnern Zugang zu Informationen zu ermöglichen. Vergangenen Montag sollte der Finanzausschuss der Bezirksvertretung rund 8000 Euro freigeben (u.a. für Einladungen), damit dieses Ansuchen umgesetzt werden kann. Auf Initiative der grünen Vize-Bezirkschefin Momo Kreutz – und mit den Stimmen von FPÖ, ÖVP und Neos – wurde der Beschluss aber vertagt. Bezirksvorsteherin Saya Ah- mad (SPÖ) wirft den Grünen nun Inkonsequenz vor: „Ich bin verwundert, dass die Grünen unbedingt eine Versammlung haben wollen, aber die Mittel nicht freigeben“, sagt sie. Die Grünen hätten zu verantworten, dass sich die Versammlung nun verzögere. Verärgert ist auch die Bürgerinitiative „Lebenswerter Althangrund“. „Es entsteht der Eindruck, dass ein Teil der Grünen eine systematische Scheinbeteiligung betreibt“, sagt Sprecher Christoph Weißenbäck.
Kreutz kann die Vorwürfe nicht nachvollziehen: Die SPÖ hätte keine Auskunft gegeben, wofür das beantragte Geld genau verwendet werden soll. Für Kreutz ist nun Ahmad am Zug: „Sobald wir eine Minimalaufstellung bekommen, können wir die Mittel beschließen.“