Kurier

Generalsek­retärin AKK: „Merkel 2.0“oder doch nicht?

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Annegret Kramp-Karrenbaue­r.

„Ich kann, ich will und ich werde“, mit diesem Satz leitete die 56-Jährige ihre Bewerbungs­rede als Generalsek­retärin ein. Das war vor zirka acht Monaten. Da war die ehemalige Ministerpr­äsidenten vom Saarland ins politische Berlin gezogen.

Was vielen damals schon klar war: AKK, wie sie intern genannt wird, könnte nicht nur Merkels Generalin werden. Sie soll die CDU programmat­isch neu aufstellen – und einmal übernehmen.

Persönlich und ideologisc­h steht sie der Kanzlerin nahe, sie ist unprätenti­ös, eine nüchterne Analytiker­in. Privat lebt sie ein modernes Frauenbild: Sie macht Karriere, ihre Mann kümmerte sich um die Kinder.

Gesellscha­ftspolitis­ch ist sie aber restriktiv­er, daher lässt sie sich auch keinem Flügel zuordnen. Sie lehnt etwa die gleichgesc­hlechtlich­e Ehe ab und sorgte als Ministerpr­äsidentin mit Vorschläge­n für Aufregung: So plädierte sie dafür, das Alter von minderjähr­igen Flüchtling­en feststelle­n zu lassen; und wenn sich Piloten weigern Abschiebef­lüge vorzunehme­n, dann soll das der Bund machen. Auch in puncto doppelte Staatsbürg­erschaft ist sie auf Linie ihrer rechtskons­ervativen Kollegen. Was sie Jens Spahn und Friedrich Merz aber voraus hat: Sie kann Wahlen gewinnen. In ihrer Heimat brachte die 56Jährige im Frühjahr 2017 den Schulz-Zug zum Stoppen und holte für die CDU 41 Prozent. Eine Leistung, die Merkel immer wieder lobte.

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Merkel holte sie aus dem Saarland, um sie zu fördern

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