Italien beklagt zehn Todesopfer
Schadensbilanz. Weite Teile Mitteleuropas von Sturmschäden betroffen
Es war ein Italien-Tief, das in Österreich für Überschwemmungen, Vermurungen und Sturm gesorgt hat. Während Österreich zunächst ohne schlimme Personenschäden davonkam, betrauert Italien seit Montag zehn Todesopfer. Das teilten die Behörden am Dienstag mit. Dazu wurden vier Personen schwer verletzt, zwei Menschen noch vermisst.
Eines der Todesopfer ist ein Feuerwehrmann aus dem Südtiroler St. Martin in Thurn. Er soll während eines Einsatzes bei starkem Wind am Montagabend von einem Baum getroffen und dabei tödlich verletzt worden sein. In Trentino wurde die Leiche eines Fischers geborgen, der infolge des starken Windes in den Levico-See gefallen war. Südlich von Rom und Neapel wurden am Montag vier Menschen durch umstürzende Bäume getötet. Nahe der ligurischen Hafenstadt Savona wurde eine 88-jährige Frau durch ein herabfallendes Fassadenteil erschlagen. Ein Mann starb in Feltre in der Dolomiten-Provinz Belluno.
In Venedig stand der Markusplatz nach heftigen Regenfällen weiterhin unter Wasser, doch die Lage entschärfte sich allmählich. „Die Schäden betragen Hunderte Millionen Euro“, klagte der Präsident der Region Venetien, Luca Zaia. In Ligurien wurden alle Häfen geschlossen, bis zu zehn Meter hohe Wellen brachen an der Küste der italienischen Riviera. Genua schloss tagsüber seinen internationalen Flughafen, alle Flüge wurden gestrichen.
Tornado auf Balearen
In Slowenien sind die befürchteten Überschwemmungen entlang der Drau vorerst ausgeblieben. Am Dienstagvormittag blieben die Durchflussmengen unter den kritischen Werten. In Zentralfrankreich waren nach einem Wintereinbruch unterdessen 195.000 Menschen vorübergehend ohne Strom. Mehr als 1000 Menschen mussten die Nacht zum Dienstag wegen heftigen Schneefalls in Notunterkünften verbringen.
Auch in anderen Teilen Europas gab es zum Teil erhebliche Schäden. In Spanien haben heftiger Schneefall und Unwetter viele Regionen ins Chaos gestürzt. Auf Menorca mussten rund 30.000 Haushalte aufgrund eines Tornados, der die Balearen-Insel am Wochenende heimgesucht hatte, am Dienstag bereits seit knapp 48 Stunden ohne Strom ausharren. In Nordspanien sorgte ein Wintereinbruch für Chaos. In Tschechien hat der Sturm Bäume umgestürzt und Dächer abgedeckt. Wegen beschädigter Freileitungen waren am Dienstag nach Angaben der Versorger rund 30.000 Haushalte vorübergehend ohne Strom.