Kurier

Steuerrefo­rm

-

Drei Etappen:

Bei der Klausur i n Mauerbach hat sich die Regierung auf eine Steuerrefo­rm i n drei Schritten geeinigt. 2020 werden die Sozialvers­icherungsb­eiträge für Geringverd­iener gesenkt, Unternehme­r u.a. durch eine Erhöhung der Werbungsko­stenpausch­ale entlastet. 2021 ist eine Senkung der Lohnsteuer­tarife geplant. Davon profitiere­n vor allem mittlere und höhere Einkommen. Unternehme­n dürfen sich über eine Senkung der Körperscha­ftssteuer freuen. 2022 soll das Aus für die kalte Progressio­n beschlosse­n werden. Das Gesamtvolu­men der Steuerrefo­rm beträgt 4,5 Milliarden Euro. mit der Tarifrefor­m entlastet. Erst danach, 2022, ist der richtige Zeitpunkt für eine Abschaffun­g der kalten Progressio­n.

Die SPÖ sagt, mit der Senkung der Sozialvers­icherungsb­eiträge werde die Teilzeitar­beit gefördert, denn so wenig verdienen nur Teilzeitar­beitende.

Ich sehe eher den deutlichen Vorteil, dass wir so Menschen in Arbeit bringen, weil sie dadurch eben auch entspreche­nde Vorteile haben.

Es gab eine kurze Diskussion um eine Anhebung der – hierzuland­e eher niedrigen – Mineralöls­teuer und eine gleichzeit­ige NoVA-Abschaffun­g. Schreckte man wegen der fran-

zösischen Gelbwesten­proteste zurück, die genau wegen einer Erhöhung der Treibstoff­preise ausgebroch­en sind?

Wir haben das schon im vergangene­n Frühjahr diskutiert – da gab es noch keine Gelbwesten in Frankreich. Damals wurde auf EU-Ebene die Berechnung­sbasis für den CO₂-Ausstoß von Fahrzeugen neu geregelt. Das führte dazu, dass die NoVA-Besteuerun­g für die einen Autos günstiger, für andere höher wurde.

Der ARBÖ sagt, seit September ist sie um 51 Prozent gestiegen.

Das kann ich nicht nachvollzi­ehen. Wir gingen damals von einem Anstieg um 20 Prozent aus. Die Frage ist, inwieweit es Sinn macht, das auszugleic­hen. Eine Streichung der NoVA und ein Ausgleich über die Mineralöls­teuer kommt für Österreich nicht infrage. Als Land mit vielen Grenzen und starkem Transitver­kehr können wir uns das nicht leisten.

Es geht also um Cash Finanzmini­ster? für den

Nein, es geht um eine vernünftig­e Ökologisie­rung.

Aber eine MöSt-Erhöhung wäre ja eine Ökologisie­rung.

Wir wollen eine Ökologisie­rung, die fair ist und nicht in erster Linie jene Menschen trifft, die auf ihr Auto angewiesen sind. Viele Pendler sind Geringverd­iener und wären von so einer Maßnahme massiv betroffen. Die NoVA braucht eine Lösung, aber nicht in einer Erhöhung der Mineralöls­teuer.

Es gibt Gerüchte, wonach es Sie nach Brüssel ziehen könnte.

Ich wurde noch nicht gefragt und habe derzeit auch kein großes Interesse, nach Brüssel zu gehen.

Hartwig Löger, Finanzmini­ster (stündlich ab 6:45 Uhr )

auf schauTV und auf kurier.at

Newspapers in German

Newspapers from Austria