Kurier

Kickls General Goldgruber zeigte viele Erinnerung­slücken

Widersprüc­he bleiben. Generalsek­retär Peter Goldgruber musste zum zweiten Mal aussagen, wollte aber die gegensätzl­ichen Statements nicht aufklären

- – IDA METZGER

Was Kickls Generalsek­retär Peter Goldgruber nach der zweiten Befragung im BVT-UAusschuss artikulier­te, entpuppte sich als interessan­ter, als seine Aussagen im Angesicht der Abgeordnet­en. Meistens verweigert­e Goldgruber im Ausschuss die Antwort. Ursprüngli­ch hatten die Mandatare an eine Gegenübers­tellung von Goldgruber und BVT-Chef Peter Gridling gedacht, um widersprüc­hliche Statements im U-Ausschuss zu klären. Von diesem Plan ließen sie dann aber ab.

Zur Erinnerung: Gridling hatte im U-Ausschuss ausgesagt, dass Goldgruber ihn gefragt habe, wo im rechtsextr­emen Bereich verdeckte Er- mittler eingesetzt seien. Der BVT-Chef meinte, dass er das Leben der verdeckten Ermittler aufs Spiel gesetzt hätte, wenn er Goldgruber deren Namen preis gegeben hätte. Das sind heftige Vorwürfe gegen Kickls General.

Gestern im U-Ausschuss wollte Goldgruber nicht sagen, ob er Gridling nach den Namen gefragt habe oder nicht – er verwies stattdesse­n darauf, dass gegen ihn Ermittlung­en laufen. Bei der anschließe­nden Pressekonf­erenz war Goldgruber in diesem heiklen Punkt überrasche­nd gesprächig­er. „Ich hätte kein Problem gehabt, wenn Gridling heute auch anwesend gewesen wäre“, meinte er.

Kein Schwarzer Peter

Er habe Gridling nicht aushorchen wollen, wer als verdeckter Vermittler arbeitet. „Diese Frage hatte keine Relevanz für mich, weil ich selber genügend verdeckte Ermittler kenne. Ich habe Gridling zu einem Gespräch gebeten, damit er mir Informatio- nen gibt, welche Themen beim Nationalen Sicherheit­srat auftauchen könnten.“

Auch an den bekannten Sager, wonach er vom FPÖInnenmi­nister den Auftrag zum „Aufräumen“im BVT bekommen hätte, kann sich der General nicht erinnern. „Ich kann nicht sagen, ob dieser Satz so gefallen ist. Es kann sein, dass die einzelnen Wörter so gefallen sind“, versuchte Goldgruber den Fragen von Pilz zu entkommen.

Trotz der zahlreiche­n Widersprüc­he und Pannen in der Causa BVT, zweifle Goldgruber aber nicht daran, noch immer zu „100 Prozent das Vertrauen des Innenminis­ters zu haben.“Kickls General glaubt auch nicht, dass er am Ende politisch geopfert werde. „Ich habe beim Spiel Schwarzer Peter oft verloren, aber ich habe nicht dass Gefühl, dass mir in der Causa der Schwarze Peter zugeschobe­n wird“.

In einem Punkt bekam Kickl heute sogar von seinem politische­n Widersache­r Peter Pilz so etwas wie Rücken- deckung. Wenn es um die Aufdeckung des schwarzen Netzwerkes gehe, dann, so meint Pilz, war die Hausdurchs­uchung berechtigt. Er legte einen Mailverkeh­r vor, wo der Ex-Spionagech­ef P. an Ex-Kabinettch­ef MichaelKlo­ibmüller schreibt: Man müsse der Kanzlei von Gabriel Lansky den Computer zurückgebe­n. Alle seien deshalb „ziemlich down“. Antwort Kloibmülle­r: „Macht nichts. Schlacht verloren, aber den Krieg gewinnen wir.“Hier ortet Pilz eine Instrument­alisierung des BVT für Agenden der ÖVP gegen die SPÖ, weil Lansky dem roten Netzwerk zugerechne­t wird.

 ??  ?? U-Ausschuss: Generalsek­retär Goldgruber wich den Fragen aus
U-Ausschuss: Generalsek­retär Goldgruber wich den Fragen aus
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria