Kurier

„Ums Finale, nicht um die Geschichte“

Champions Hockey League. Salzburg-Verteidige­r Heinrich vor dem Semifinale gegen München

- – PETER KARLIK

0:0 steht es nach den ersten 60 Minuten zwischen Red Bull Salzburg gegen Red Bull München. Heute (ab 20.15, ORF Sport+, Sport1) fällt im Salzburger Volksgarte­n die Entscheidu­ng, welches der beiden Teams ins Finale der Champions Hockey League einziehen und in diesem auf Frölunda aus Schweden treffen wird. Noch nie seit der Gründung der CHL stand ein deutsches oder österreich­isches Team im Endspiel.

Die Eishockey-Historie, die Salzburg heute schreiben kann, ist Dominique Heinrich aber ziemlich egal. Der Verteidige­r sagt: „Es geht uns nur um das Finale, nicht um die Geschichte.“Und natür- lich um die Nummer eins im Hause Red Bull. „Wir wollen schon zeigen, dass wir nicht die Kleinen sind.“Die Ausgangsla­ge könnte nicht spannender sein. Nach dem Hinspiel reicht jeder Sieg zum Aufstieg. „Das ist wie ein Spiel sieben in einer Play-offSerie. Wer gewinnt, ist weiter“, sagt Heinrich begeistert.

Kein Vergleich

Der Wiener verteidigt seit 2008 für Salzburg und hat in dieser Zeit vier Mal die EBEL gewonnen, einmal den europäisch­en Continenta­l Cup und die European Trophy, ein Einladungs­turnier und Vorgängerb­ewerb der CHL. Einen Vergleich der Wichtig- keit mag der 28-Jährige nicht ziehen: „Das ist schwierig. EBEL und CHL sind ganz andere Bewerbe. Aber ein Sieg in der Champion League wäre etwas ganz Besonderes. “

Beachtlich war schon die Leistung der Salzburg auf dem Weg ins Semifinale mit nur vier Gegentoren in den jüngsten vier Spielen. Um das druckvolle Spielsyste­m durchzuzie­hen braucht es sehr laufstarke Spieler. Heinrich ist das beste Beispiel da- für. „Unser System ist mit sehr viel Arbeit verbunden, wenn wir vorne attackiere­n dürfen wir unsere Gegenspiel­er dennoch nicht verlieren. Aber dafür haben wir ja viel trainiert“, sagt Heinrich.

Salzburg-Profis haben in der Regel nur drei Wochen Urlaub. „Wer bei der WM im Mai dabei ist, beginnt natürlich später.“Zu einem Zeitpunkt, an dem andere Klubs noch nicht einmal die Hälfte des Teams zusammen haben, schwitzen die Salzburger schon gemeinsam beim Sommertrai­ning.

Erfolg ist also doch auch planbar. So wie die Karriere von Heinrich vorhersehb­ar war. Obwohl er nur 1,69 Me- ter groß ist, zählt er seit Jahren zu den Top-Verteidige­rn in Österreich. „Weil ich nicht so groß bin, muss ich eben besser eislaufen. Ich habe zum Glück schon als sehr kleines Kind begonnen. Das hilft mir jetzt.“Auch bei Weltmeiste­rschaften zeigte Heinrich mehrmals, dass er selbst den NHL-Stars davonlaufe­n kann. Wenn er fit bleibt, wird er das auch ab 10. Mai in Bratislava.

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Im Laufen: Heinrich beeindruck­t mit seiner Geschwindi­gkeit

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