Bei Rapid sind zumindest die Hoffnungen groß
Zukunft. Präsident Krammer klärt Personalfragen. Coach Kühbauer gefiel der erste Test
Vielleicht ist es die ManagerSchulung. Vielleicht ist es übertriebener Optimismus. Oder ist es eine Vorahnung? Auf jeden Fall wirkt Michael Krammer zu Beginn seines sechsten und letzten Jahres als Rapid-Präsident betont optimistisch. „Ich tausche mich intensiv mit Trainer Didi Kühbauer aus. Er schildert, dass etwas in Bewegung gekommen ist. Wie in der täglichen Arbeit alle mitziehen und wirklich versuchen, den schlechten Herbst auszubügeln, macht mich zuversichtlich“, erklärt Krammer im KURIER-Gespräch.
Das erste Testspiel darf als geglückt beurteilt werden. Auch wenn ein Duell mit Horn nicht zu hohen Stellenwert haben sollte, waren beim 5:0 gegen den Letzten der zweiten Liga positive Veränderungen erkennbar.
Schnelle Angriffe
Schneller und raumgreifend wurde bei starkem Wind im Prater versucht, nach vorne zu spielen. Da in der ersten Trainingswoche die Arbeit an der Fitness im Vordergrund stand, wurde noch kein System mit zwei Stürmern einstudiert. Stefan Schwab rück- te im 4-2-3-1 um eine Position nach vorne, immer wieder wurden die in den Raum sprintenden Flügel gesucht. In Hälfte eins verteidigte der erst 17-jährige Leo Greiml, von dem Kühbauer große Stücke hält.
In Hälfte zwei war bereits Srdjan Grahovac im Einsatz. Die ablösefreie Rückkehr des Bosniers wurde nach der Vertragsauflösung bei Astana noch vor dem 5:0 offiziell. Dass der Sechser einen Vertrag bis Sommer 2022 bekommt, zeigt, dass Kühbauer und Sportdirektor Fredy Bickel langfristig mit dem 26Jährigen planen. Kühbauer sagt: „Grahovac ist ein starker Spieler mit gutem Charakter und hervorragender Mentalität.“Der Kämpfer soll die im Herbst häufigen Löcher nach Ballverlusten ausgleichen.
Zum ersten Test meint Kühbauer: „Wir haben schnörkellos viele Chancen herausgespielt, das hat mir gefallen.“Ein neuerliches Comeback gab Ivan Mocinic. Der Kroate soll verliehen werden, um Spielpraxis zu sammeln.
Für den Sturm war Bayo ( jetzt Celtic) der Wunschkandidat von Kühbauer, der ankündigt: „Im Trainingslager soll einer der anderen Kandidaten dabei sein.“
Entschieden wurde bei einer anderen offenen Position: Niklas Belihart ist zum LASK zurückgekehrt, der neue Klub-Jurist kommt aus Linz. Die Oberösterreichischen Nachrichten vermeldeten, dass Klaus-Peter Aumayr BW Linz verlässt. Rapid bestätigt mittlerweile, dass der Klubmanager des Zweitligisten in Hütteldorf die Abteilungen Recht und Sicherheit leiten wird.
Ja zum Sportchef
Finalisiert werden soll der Vertrag noch im Jänner – ebenso wie die Verlängerung des Kontrakts von Sportchef Fredy Bickel. Krammer hält zum Schweizer Sportchef: „Mündlich wurde der Vertrag bereits mit beidseitiger Ausstiegsklausel verlängert“, erklärt der Rapid-Präsident.
Krammer bleibt für Veränderungen offen, will in seinem letzten Amtsjahr aber nicht alles über den Haufen werfen: „Dass die Fans beim Blick auf die Tabelle Weltuntergangsstimmung bekommen, verstehe ich, aber wir haben 2019 in drei Bewerben die Chance, Rapid in die Erfolgsspur zu bringen.“