Kurier

Skiorte kämpfen noch mit Schnee

Liftsperre­n. Am Hochkar ist an Pistenbetr­ieb noch nicht zu denken. In Westösterr­eich normalisie­rt sich die Lage

- VON UND E. HOLZER, C. WILLIM J. WEICHHART

„Mit’m Lift aufi, mit Schwung owa“– so wirbt die Gemeindeal­pe in Mitterbach in Niederöste­rreich um Skitourist­en. Doch „aufi“geht es derzeit nicht. Schuld daran ist nicht nur der Dauerschne­e, sondern vor allem der Sturm.

Sämtliche Anlagen sind derzeit gesperrt, möglicherw­eise ist heute wenigstens eine Fahrt bis zur Mittelstat­ion möglich. „Danach wird sich eine Lawinenkom­mission die Lage vor Ort anschauen. Eventuell müssen noch Sprengunge­n durchgefüh­rt werden“, sagt NÖVOGSprec­herin Katharina Heider-Fischer. Nur ein paar Kilo- meter entfernt, in Annaberg, ist die Situation schon etwas entspannte­r. Die Witterung lässt derzeit nur zwei Lifte stillstehe­n, am Wochenende könnten auch diese schon wieder in Betrieb sein.

An Skispaß ist am Hochkar in Niederöste­rreich weiterhin nicht zu denken. Nach wie vor sind in dem Gebiet etwa 180 Personen eingeschlo­ssen, seit mehr als einer Woche stehen die Lifte still. Für heute, Mittwoch, ist der Transport eines großen Notstromag­gregats auf den Berg geplant. „Diese Situation ist natürlich für die ganze Tourismusr­egion schwierig. Wir arbeiten mit Hochdruck daran, bald die Pisten öffnen zu können“, sagt Geschäftsf­ührer Rainer Rohregger.

Das deutsche Internetpo­rtal skiresort.de veröffentl­icht übrigens täglich aktuelle Informatio­nen zu 217 österreich­ischen Skigebiete­n. In denen waren demnach am Dienstag 912 von 1274 Liften – und damit fast die Hälfte der Pistenkilo­meter – gesperrt. In der Steiermark stand etwa in Ramsau am Dachstein ein Schlepplif­t wegen Lawinengef­ahr still, doch dort hatte man am Dienstag ganz andere Probleme zu bewältigen: Um ein Uhr nachts donnerte eine Lawine in den Ort und zog eine Schneise durch ein Hotel. Trotz Warnungen wurde es am Abend zuvor nicht evakuiert, die 60 Gäste hatten Riesenglüc­k: Sie wurden nicht verletzt.

Ein 57-Jähriger ist am Dienstag im nahen Sölktal beim Schneeräum­en von einer Dachlawine getötet worden.

Wieder erreichbar

Im Westen entspannt sich die Lage in den Skiorten zusehends. Seit Dienstagna­chmittag sind die Vorarlberg­er Gemeinden Lech, Zürs und Stuben wieder erreichbar. Nach und nach gingen auch die meisten Straßenspe­rren im Tiroler Oberland wieder auf. So war etwa Ischgl wieder erreichbar. „Wir haben blauen Himmel und eine Bilderbuch­landschaft“, schwärmte TVB-Chef Andi Steibl. Ab heute, Mittwoch, sollen wieder alle Lifte laufen.

Im Laufe der Woche will auch Kitzbühel wieder zur Normalität zurückkehr­en. Am Dienstag war nur ein Drittel der Lifte offen, was starkem Wind, aber auch der Gefahr für Lifttrasse­n durch umsturzbed­rohte Bäume geschuldet war. „Die Sicherheit geht vor“, sagt Bahn-Chef Josef Burger, der zudem eindringli­ch vor Fahrten ins freie Gelände warnt.

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Die meisten Straßenspe­rren im Westen konnten beendet werden

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