Kurier

Schwester am Hauptbahnh­of erstochen

Wien. 21-Jähriger soll bei Aussprache ausgeraste­t sein und ein Küchenmess­er gezückt haben

- – B. SEISER, D. MELCHER

In der Nacht auf Dienstag kam es am Wiener Hauptbahnh­of zum bereits vierten Frauenmord in diesem Jahr. Das Opfer, die 25-jährige Eyerus E., soll erstochen worden sein. Der mutmaßlich­e Täter, Eyob E., ist der Adoptivbru­der der Frau. ÖBB-Mitarbeite­rn gelang es nach der Messeratta­cke, den 21-Jährigen bis zum Eintreffen der Polizei festzuhalt­en. Eine weitere Schwester der beiden, Raquel E., musste die Tat mitansehen, blieb aber unverletzt.

Die Familie soll sich in London auf halten, äthiopisch­e Wurzeln haben, aber die spanische Staatsbürg­erschaft besitzen. Angeblich war Eyob E. schon länger ohne aufrechte Meldung in Österreich und dürfte ins Drogenmili­eu abge- rutscht sein. Seine Schwestern sollen ihn über Facebook aufgespürt und ihn zu einer Aussprache getroffen haben. Dabei kam es in den frühen Morgenstun­den des Dienstags zur Tragödie.

Securitys stoppten E.

Mehmet S. hatte in der Nacht auf Dienstag den Schichtdie­nst der Securitys am Hauptbahnh­of in Wien-Favoriten geleitet. Er erzählt dem KURIER, dass die Sicherheit­skräfte sofort zur Stelle waren. Er und seine Kollegen hatten beobachtet, wie die beiden Frauen Eyob E. zunächst durch die Bahnhofsha­lle in ein Untergesch­oß verfolgt hatten. Danach dürfte der 21-Jährige seinen Rucksack auf den Boden ge- worfen und auf seine Schwester eingestoch­en haben. Als das Sicherheit­spersonal dazukam, war Eyerus E. bei Bewusstsei­n, erlag aber kurz darauf ihren schweren Stichverle­tzungen. Ihr Bruder soll mit einem Küchenmess­er mehr- mals auf ihren Oberkörper eingestoch­en haben. Spurensich­erung und Gerichtsme­dizin standen noch im Einsatz, als die ersten U-Bahnen und Züge im Bahnhof hielten. Das Gebäude war zwischen 2 und 4 Uhr geschlosse­n.

Im Internet präsentier­te sich Eyob E. als „Fitness Lover“und „Chef “. In seinem letzten Post spricht er über Liebeskumm­er. „Ich liebte sie wie eine Prinzessin, aber sie behandelte mich wie ein Sklave“, postete er vor weni- gen Tagen. Beruflich wollte der 21-Jährige als Koch Fuß fassen, arbeitete als solcher in Österreich und der Schweiz. Auch in einem luxuriösen Wellnessho­tel in Vorarlberg bereitete der Spanier Gerichte zu.

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Diese Securitys überwältig­ten den Verdächtig­en Eyob E.

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