Das Phänomen des virtuellen Traktor-Fahrens
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Konsummilch Rind- und Kalbfleisch Fleisch, insgesamt Kondensmilch Schweinefleisch Käse Eier Butter Geflügel, insgesamt Fisch 6 Simulation. Fußball, Cowboys und Superhelden: Die Rangliste der meistverkauften Videospiele wird auch 2018 von alten Bekannten dominiert. DocheineAusnahmesticht hervor: der „Landwirtschafts-Simulator 2019“. Weltweit wurden in den ersten zehn Tagen eine Million Stück verkauft. Laut Astragon Entertainment, dasdasSpielvertreibt, ist Österreich neben Deutschland, den USA, Großbritannien und Frankreich einer der größten Märkte für den Titel. Die Agrar-Simulation, indermaneine virtuelle Landwirtschaft alleine oder gemeinsam mit anderen Spielern betreibt, wird vom Schweizer Studio Giants Software entwickelt. Während bei der ersten Version 2008 noch unklar war, ob es überhaupt einen Markt für derartige Spiele gibt, lässt man bei den Verkaufszahlen mittlerweile kostspielige Produktionen wie „Pokémon“und das Kriegsspiel „Battlefield“hinter sich.
GutfürdenRufderLandwirte
Zahlreiche Fans bauen ganze Landschaften, Fahrzeuge und andere Elemente virtuell nach, um die Simulation so realistischwie möglich zu gestalten. Für Thomas Kunze, den Gründer des Games Institute Austria, ist der Erfolg der Reihe nachvollziehbar. „Die Faszination fürgroßeMaschinenfindetmanbei Jungen sehr oft. Der Simulator bietet jedem da einmal die Gelegenheit, soetwas auszuprobieren“, sagt Kunze. „Der oft genannte Eskapismus spielt da kaum eine Rolle. Ergänzend kommt dazu, dass diese Spiele sehr langsam sind und entschleunigend wirken.“Mit der Farming Simulator League wird der Landwirtschafts-Simulator künftig auchkompetitivgespielt, die besten Teams können bis zu 100.000 Euro gewinnen. Kunze zufolge könnte sich die Popularität des Spiels auch positiv auf den Ruf der Landwirte auswirken: „Das Verständnis für den Beruf wird größer, weil man in den Arbeitsalltag eintauchen kann.“ 75 67 84 110 109 103 98 162 146 1,8 3,2 1995 6,0 6,3 2005 7,8 8,7 2010 11,1 10,1 11,4 10,4 2015 2016 12,0 11,1 2017 12,3 11,6 2018* Fleisch 17,0 % Milch- und Milchprodukte 15,5 % Obst und Gemüse 10,7 % 31,1 % Sonstiges* 15,5 % Getränke 10,2 % Backwaren