Sechster Frauenmord: Pensionistin in ihrer Wohnung erschlagen
Niederösterreich. Freundinmachte sich Sorgen, weil sie sich lange nicht gemeldet hatte. Vom Täter fehlt jede Spur.
Fast vier Tage lang hatte ihre beste Freundin nichts mehr von ihr gehört. Sie machte sich Sorgen um die 64-jährige, alleinstehende Pensionistin Hedwig S. aus Ebergassing, Bezirk Bruck an der Leitha. Weil sie von einem Unfall in derWohnung ausging, schlug sie zunächst bei der Gemeinde Alarm. Dort verständigteman die Polizei.
Freitagmittag folgte die erste schockierende Nachricht: Die Frau wurde tot aufgefunden. Inzwischen steht fest: Die 64-Jährige soll mit einem schweren Gegenstand erschlagen worden sein. Die Mordgruppe des nö. Landeskriminalamts übernahm die Ermittlungen.
Türöffnung
Gegen 12 Uhr wurden Polizei, Feuerwehr und Rettung zur Wohnhausanlage in der Himberger Straße gerufen, um nach der Frau zu sehen. „Wir sind von den Beamten verständigt und beauftragt worden, die versperrte Türe zu öffnen. Man hatte vermutet, dass die Frau nach einem Unfall verletzt in ihrer Wohnung liegen würde “, schilderte Feuerwehr-Kommandant Michael Zotter.
In der Wohnung konnte allerdings nur noch der lebloseKörper der 64- Jährigen gefunden werden. Die Leiche lag laut Polizei im Wohnzimmerauf dem Rücken und wies starke Verletzungen im Kopfbereich auf. Schon nach der ersten Einschätzung war für die Polizisten klar, dass es sich um eine Gewalttat handeln dürfte. Auch der Notarzt sei von einem Fremd verschulden ausgegangen, sagte Frie dr ichKöhlvond er Staatsanwaltschaft Korneuburg. Die Obduktion lieferte die Bestätigung: Als Todes ursache wird ein Schädel-Hirn-Trauma wegen massiver Gewalt einwirkung am Kopf genannt .„ Mehrere wuchtige Schläge dürften den Tod herbeigeführt haben“, sagte Köhl. Der Todeszeitpunkt soll zirka Mitte der Woche gewesen sein.
Vom Täter fehlt jede Spur, sagteOm ar Hai jawiPirchn er, Chef des L an deskr im inalamts.O bes sich um einen Raubmord handelt, sei nochGegenstand der Ermittlungen. Die Wohnung war jedenfalls nicht durchwühlt undverwüstet. Auchnochunklar ist, mit welchem Gegenstand auf das Opfer eingeschlagen wurde. Derzeit ermitteln die Beamten im Umfeld des Opfers.
WiederGewalttat
Der Fall in Ebergassing ist schon die fünfte tödliche Gewalttat an Frauen in Niederösterreich seit Jahresbeginn und die sechste in Österreich.
Die Serie hatte am 8. Jänner ihren Anfang genommen, als eine 40-Jährige in Amstetten erstochen worden war. Einen Tag später wurde eine 50-Jährige in Krumbach, Bezirk Wiener Neustadt durch einen Messerangriff getötet.
Am 13. Jänner wurde in Wiener Neustadt die Leiche einer 16-Jährigen in einem Park entdeckt. Der Tod trat durch Ersticken ein. Drei Tagespäterstarbeine25-Jährige am Wiener Hauptbahnhof durch Messerstiche. Und am Montag wurde in Tulln eine 32-Jährige durch Stiche mit einem Dolch umgebracht.