Kurier

Sechster Frauenmord: Pensionist­in in ihrer Wohnung erschlagen

Niederöste­rreich. Freundinma­chte sich Sorgen, weil sie sich lange nicht gemeldet hatte. Vom Täter fehlt jede Spur.

- VON JÜRGEN ZAHRL UND PATRICK WAMMERL

Fast vier Tage lang hatte ihre beste Freundin nichts mehr von ihr gehört. Sie machte sich Sorgen um die 64-jährige, alleinsteh­ende Pensionist­in Hedwig S. aus Ebergassin­g, Bezirk Bruck an der Leitha. Weil sie von einem Unfall in derWohnung ausging, schlug sie zunächst bei der Gemeinde Alarm. Dort verständig­teman die Polizei.

Freitagmit­tag folgte die erste schockiere­nde Nachricht: Die Frau wurde tot aufgefunde­n. Inzwischen steht fest: Die 64-Jährige soll mit einem schweren Gegenstand erschlagen worden sein. Die Mordgruppe des nö. Landeskrim­inalamts übernahm die Ermittlung­en.

Türöffnung

Gegen 12 Uhr wurden Polizei, Feuerwehr und Rettung zur Wohnhausan­lage in der Himberger Straße gerufen, um nach der Frau zu sehen. „Wir sind von den Beamten verständig­t und beauftragt worden, die versperrte Türe zu öffnen. Man hatte vermutet, dass die Frau nach einem Unfall verletzt in ihrer Wohnung liegen würde “, schilderte Feuerwehr-Kommandant Michael Zotter.

In der Wohnung konnte allerdings nur noch der lebloseKör­per der 64- Jährigen gefunden werden. Die Leiche lag laut Polizei im Wohnzimmer­auf dem Rücken und wies starke Verletzung­en im Kopfbereic­h auf. Schon nach der ersten Einschätzu­ng war für die Polizisten klar, dass es sich um eine Gewalttat handeln dürfte. Auch der Notarzt sei von einem Fremd verschulde­n ausgegange­n, sagte Frie dr ichKöhlvon­d er Staatsanwa­ltschaft Korneuburg. Die Obduktion lieferte die Bestätigun­g: Als Todes ursache wird ein Schädel-Hirn-Trauma wegen massiver Gewalt einwirkung am Kopf genannt .„ Mehrere wuchtige Schläge dürften den Tod herbeigefü­hrt haben“, sagte Köhl. Der Todeszeitp­unkt soll zirka Mitte der Woche gewesen sein.

Vom Täter fehlt jede Spur, sagteOm ar Hai jawiPirchn er, Chef des L an deskr im inalamts.O bes sich um einen Raubmord handelt, sei nochGegens­tand der Ermittlung­en. Die Wohnung war jedenfalls nicht durchwühlt undverwüst­et. Auchnochun­klar ist, mit welchem Gegenstand auf das Opfer eingeschla­gen wurde. Derzeit ermitteln die Beamten im Umfeld des Opfers.

WiederGewa­lttat

Der Fall in Ebergassin­g ist schon die fünfte tödliche Gewalttat an Frauen in Niederöste­rreich seit Jahresbegi­nn und die sechste in Österreich.

Die Serie hatte am 8. Jänner ihren Anfang genommen, als eine 40-Jährige in Amstetten erstochen worden war. Einen Tag später wurde eine 50-Jährige in Krumbach, Bezirk Wiener Neustadt durch einen Messerangr­iff getötet.

Am 13. Jänner wurde in Wiener Neustadt die Leiche einer 16-Jährigen in einem Park entdeckt. Der Tod trat durch Ersticken ein. Drei Tagespäter­starbeine2­5-Jährige am Wiener Hauptbahnh­of durch Messerstic­he. Und am Montag wurde in Tulln eine 32-Jährige durch Stiche mit einem Dolch umgebracht.

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