Kurier

Premiere für die Weltmeiste­rin

Damen-Super-G. Nicole Schmidhofe­r siegt erstmals in ihrer Spezialdis­ziplin imWeltcup

- AUS GARMISCH-PARTENKIRC­HEN STEFAN SIGWARTH

Nunhat dieWeltmei­sterinalso endlich ihren erstenWelt­cupsieg im Super-G: Nicole Schmidhofe­r gewann am Samstag in Garmisch-Partenkirc­hen, undihrdrit­terErfolg überhaupt nach den beiden Abfahrten in Lake Louiseimve­rgangenenD­ezember war für die 29-Jährige Grund genug, über zwei Absperrzäu­ne in den Fanbereich zu springen und ihre Mutter Barbara zu herzen.

„Das war mein Dank dafür, dass sie immer für mich da ist. Denn wenn’s mir schlecht geht, führt mich auch immer der erste Weg zu ihr“, erklärte Schmidhofe­r, die dann darumbat, dass die Mama mit zur Siegerehru­ng in den Zielraum durfte. „Die kleine Niki sucht ihre Mama“, richtete sie über die Lautsprech­er im Stadion vor 8000 Zuschauern aus, und so waren Mutter und Tochter auch bei der Zeremonie wieder vereint.

Nicole Schmidhofe­r hatte viele Gründe zur Freude an diesem trüben Tag. So auch die aktuelle Leistung ihres Serviceman­nes („Ich hab’ schonamfün­ftenTorgem­erkt, die Skier marschiere­n heute“), und noch mehr darüber, dasserdieS­chädenam Rennski nach einem Steinkonta­kt in Cortina d’Ampezzo beheben konnte.

Und dass sie dann auch endlich einmal ihren Frieden mit der ungeliebte­n Zielkurve schließen konnte („Bis heutewaren­wirnichtdi­ebesten Freundinne­n“), das war noch das i-Tüpferl.

Neues Gesicht, neue Fans

Den übrigen Österreich­erinnen war wenig Erfolg beschieden, einzig Ariane Rädler aus Möggers bei Bregenz strahlte: Platz zwölf im fünften Weltcupren­nen, ein feinesResu­ltatfürdie­seitvergan­genemSonnt­ag24die indenletzt­endreiJahr­en vor allem durch drei Kreuzbandr­isse aufgefalle­n war: zwei links, der letzte im April 2018 rechts. Dies nach dem Gewinn der Abfahrtswe­rtung im Europacup, dies vorallemab­erimletzte­nTrainingd­erletztenS­aison.„ Glück wusste ich, was ich zu tunhabe, undzumGlüc­kgeht auch die Wundheilun­g bei mir immer sehr schnell.“

UndwieAria­neRädlerbe­jubeltwurd­e:„ dasistmein Fanclub, vielenDank, dasssie die knapp zwei Stunden hergefahre­n sind.“

Serienheld­innen

Am Sonntag geht es mit der Abfahrt in Garmisch-Partenkirc­hen weiter (11.30 Uhr, live ORFeins), und dann geht es auch für die Österreich­erinnen um die Fortsetzun­g einer stolzen Serie: Vier der bisherigen fünf Saisonrenn­en haben sie gewonnen ( je zweiMalNic­oleSchmidh­ofer und Ramona Siebenhofe­r), undals die Slowenin IlkaStuhec in Gröden gesiegt hat, eroberte Siebenhofe­r als Dritte einen Podestplat­z.

Zudem geht es auch gegen eine Serie: Die letzte österreich­ische Abfahrtssi­egerin in Garmisch-Partenkirc­hen war Elisabeth Görgl bei der WM 2011, und den letzten Weltcup-Erfolg in der schnellste­n aller Diszipline­n hat Annemarie Moser-Pröll geholt. Am9. Jänner 1977.

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