Gegen Norwegen haben die Dänen ihre Fans im Rücken
Australian Open. Die 21-jährige Naomi Osaka holt sich den nächsten Titel und ist die ersteNummer1 aus Japan. WM-Finale. Zwei Stars aus Paris als Gegner
Was war das doch für eine hartnäckige, unbelohnte SuchenacheinemneuenSuperstar. Wie oft sind vermeintlichneue Heldinnen imRampenlicht aufgetaucht und ebenso schnell wieder verschwunden. Nur SerenaWilliams war irgendwie immer da, brachte sich aber nicht nur durch ihren Broterwerb ins Gespräch.
Die 21-jährige Japanerin Naomi Osaka könnte nachfolgen und so die Misere beenden. Endlich so etwas wie eine neue Konstante im Damen-Tennissein. DieinOsaka geboreneOsaka schlugimFinale der Australian Open die Tschechin Petra Kvitova mit 7:6(2), 5:7, 6:4. Und behielt damit auch im Kampf umdie neue Nummer eins die Oberhand, sie wird am Montag erstmals die WTA-Weltrangliste anführen. Und als erste Japanerin überhaupt.
Ein neuer Star? Zumindest muss sie in den Siegerinterviews noch gewinnbringenderauftreten.„ Öffentlich reden ist nicht meine starke Seite. IchhabemirvorherNotizen gemacht für diesen Fall, aber es trotzdem vergessen.“Egal. Vielleicht haben sie die Fans in Melbourne aber auch gerade deshalb ins Herz geschlossen. Wie jene in New York, wo die Tochter eines Philippiners im September gewonnen hat.
Außergewöhnlich
Auch dies zeigt, was Osaka letztlich gelungen ist. Sie ist nebenVenusundSerenaWilliams die einzige noch aktive Spielerin, der es gelang, zwei Grand-Slam-Turniere hintereinander zu gewinnen. Das bislang letzte Mal war dies SerenaWilliams gelungen, die 2014 und 2015 sogar die Titel bei allen vier Majors en suite (nicht in einem Kalenderjahr) holte.
Zu Serena gibt es auch eine enge Verbindung – den Trainer. SaschaBajin arbeitete vor acht Jahren auch mit der Amerikanerin. Der Deutsche weiß deshalb, wovon er spricht, wenn er von Osaka spricht: „Dieses Mädchen ist etwas Spezielles.“
Speziell sind auch die Sponsorverträge. Sie und ihr Landsmann Kei Nishikori haben sogar die Namensrechte an den japanischen Nudelhersteller „Nissin“verkauft: In japanischen Medien muss daher über Osaka/Nissin bzw. Nishikori/Nissinberichtet werden. Da lässt sie sich gerne einkochen, obwohl sie das Geld gar nicht braucht. Mit dem Siegerscheck von umgerechnet 2,57 Millionen Eurohatsiemitnur21Jahren bereits die Zehn-MillionenDollar-GrenzealleinanPreisgeld durchbrochen.
Petra Kvitova bekam für das Finale die Hälfte und ist die neueNummer zwei. DerKampfumdenHandballWM-Titel bleibt eine skandinavische Angelegenheit. Am vergangenen Freitag setzten sich die Dänen ziemlich locker gegen Rekord-Titelgewinner Frankreich durch – 38:30. Ebenfalls relativ klar, und zwar mit 31:25, beendeten die Norweger die Euphorie im Land des Co-GastgebersDeutschland.
Was bedeutet, dass Norwegen am Sonntag (17.30 /ORF Sport+) in der modernen Halle von Herning gegen Dänemark Heimvorteil genießt. Es steigt das Duell der beiden Superstars von Paris SG Mikkel Hansen (Dänemark) und Sander Sagosen (Norwegen).
Zu favorisieren sind die Dänen. Doch die Erinnerungen an ihr letztes WM-Finale sind nicht unbedingt angenehm. Es war 2013, als sie gegenGastgeberSpaniendas Nervenflattern bekamen und gegen Gastgeber Spanien 19:35 sang- und klanglos untergingen. „Wir haben noch nichts erreicht“, warnte Hansen daher nach Finaleinzug. Mit zwölf Treffern hatte er einen erheblichen Anteil am klaren Erfolg. Allerdings könnte es für den 31-Jährigendas letzte große Endspiel in seinerKarriere sein.
NichtsoseinPariserKlubkollegeundacht Jahre jüngereWM-GegnerSagosen. Eine Lobeshymneder Medienwar ihm nach dem Erfolg gegen die Deutschen sicher. „Sander Sagosen ist gegen Deutschland ein Gigant gewesen“, schrieb die Zeitung Dagbladet. Athletik, Trefferquote, Passfähigkeiten– alles außergewöhnlich.
Finalort
Herning (50.000 Einwohner) liegt im westdänischen Jütland, 50 Kilometer entferntvomberühmterenLegoStandortBillund. Inverschiedenen Sportarten wurden in der acht Jahre alten Halle bereitsWeltoder Europameisterschaften ausgetragen. die Arena bietet 15.000 Zuschauern Platz, das sind um 1500 mehr als in der Royal Arena vonKopenhagen.
In Deutschland endete das Wintermärchen und platzte der Traum vom Titel. Nach Herning fahren die Deutschendennoch. Umdort alsVorspiel zumFinalegegen Frankreich (14.30/ZDF) zumindest den dritten WMRang zu holen. Immerhin: 11,91 Millionen Menschen fieberten am Freitagabend vor den Fernsehgeräten mit der Nationalmannschaft mit undbescherten derARDeine Rekordquotebei dieserWM.