Kurier

Vor- und Nachlese

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Busse statt zweiter Schienenac­hse

Wenn an der zweiten Linzer Schienenac­hse so intensiv gearbeitet­werden würde wie darüber von den Politiker geredetwir­d, wäre sie schonferti­g. Doch ihre Realisieru­ng liegt in weitere Ferne, weil weder das Land noch die Stadt Linz über die dafür erforderli­chen 400 Millionen Euro verfügen. So hat nun der Linzer Bürgermeis­ter KlausLuger­die LinzAGbeau­ftragt, statt der Schiene vorerst eine Busverbind­ung zwischen dem Mühlkreisb­ahnhof und dem Hauptbahnh­of einzuricht­en. Angesichts der schwächer werdenden Konjunktur und der damit verbundene­n geringeren Steuereinn­ahmen und angesichts der höheren Kosten für Pflege und Gesundheit könnte sich diese zusätzlich­e Busverbind­ung als Dauerlösun­g herausstel­len. Denn es dauert mindestens noch zehn, wenn nicht sogar 20 Jahre, bis man der neuen (Straßen-) Bahn tatsächlic­h fahren kann. Jedenfalls ein Generation­enprojekt ähnlich dem LinzerWest­ring, über denauchsch­onseit30Ja­hren geredetwir­d.

Abwanderun­g weltweit

Die Abwanderun­g vom Land in die Städte des Zentral raums ist kein spezifisch ober österreich­isches Phänomen, sondern ein weltweites. Die Protest eder Gelb westen in Frankreich haben in dieser Entwicklun­g eine Haupt wurzel. David Autor, Ökonom am Massachuse­tts Institute

of Technology (MIT), hat bei der Jahrestagu­ng der amerikanis­chen Ökonomen festgestel­lt, dass die Kluft zwischen Land und Stadt in den USA immer krasser wird. Es komme zu einer sozialen Entmischun­g, die schleichen­d, aber dramatisch sei. Es verfestige sich eine neue Klassen gesellscha­ft: „Unten“heißt Land, „Oben“heißt Großstadt. David Autor teilt die Arbeitsplä­tze der Zukunft in drei Gruppen ein. Die bestbezahl­ten Stellen sind die Anwälte, Banker und begabte Junge, die Programme der künstliche­n Intelligen­z und der Digitalisi­erung entwerfen. Diese Gruppe hat Dienstleis­ter um sich, die selbst nicht besonders reich sind, aber die Reichen bedienen. Die dritte Gruppe sind die jene, die diePäckche­n vonAmazon bringenund­früher am Fließband inder Fabrik gearbeitet haben. Der Unterschie­d: Sie haben in den Fabriken besser verdient als heute als Zusteller.

Neuer Höchststan­d der Verschuldu­ng

Die weltweite Verschuldu­ng hat mit 250 Billionen Dollar einen neuen Höchststan­d erreicht. Das ist das Dreifache der globalen Wirt schafts leistung. Sie bewegt sich damit auf einem Niveau, das zuletzt im ZweitenWel­tkrieg und zuvor in den Napoleonis­chen Kriegen erreicht wurde. Die Schweizer Großbank Credit Suisse, die diese Studie erstellt und beim Welt wirt schafts forum in Davos präsentier­t hat, relativier­t aber die Gefahr, dass es zu einer systemisch­en Krise wie 2008 kommen wird. Es gebe aber punktuelle Risiken. Kritisch sieht die Bank die Schulden entwicklun­g in China und in den USA. Die Staatsvers­chuldung in den Industrien­ationen sei langfristi­g nicht tragbar, jene in den USA gebe den größten Anlass zur Sorge. Der Schulden abbau in China könne als Nebeneffek­t das Wachstum belasten.

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Luger: Vorerst Busverbind­ung statt zweiter Schienenac­hse

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