Umso stärker lief ich warm“
rückläufige Absatzzahlen unserer wichtigsten Kunden, insbesondere imletzten Quartal sehr deutlich negativ getroffen.
Wie wird es weitergehen?
Wir gehen davon aus, dass sich das Ganze in der nächsten Zeit normalisierenwird. Auchwennunsere Umsätze und Ergebnisse im letzten Jahr im Vergleich zu 2017 spürbar zurückgegangen sind, darf man nicht übersehen, dass dies von einem sehr hohen Niveau ausgegangen ist, mittelfristig gehen wir wieder von Ergebnisverbesserungen aus. Es gibt andere Zulieferer, die vorher schon schwächer waren und die diese Krise unter Umständen nicht überleben. Bekanntlich hat sich die Polytec Group über viele Jahre vor allem über Akquisitionen entwickelt. Das Thema Akquisitionen, wenn andere in der Krise sind, war immer schon meine Leidenschaft und hat sich zu einer DNA unseres Unternehmens entwickelt. Wir sind zuversichtlich, dass sich in der nächsten Zeit Möglichkeiten ergeben.
Welche Firmen haben Sie im Auge?
Wir haben immer irgendetwasimAuge, inletzter Zeit waren wir diesbezüglich nicht so erfolgreich, weil es allen zu gut gegangen ist und es deshalb Preisvorstellungen gegeben hat, bei denen wir nicht zusammengekommen sind. Wir sind aber optimistisch, dass wir in nächster Zeit wieder Steigerungen durch Zukäufe haben werden. Wir haben40ProzentEigenkapital und ausreichend Cash.
Die Autoindustrie steigt nun voll in die Produktion von Elektroautos ein. Was halten Sie davon?
InRelationzumderzeitigen Hype bin ich diesbezüglich zurückhaltend. Derzeit ist ein Bashing gegen den Verbrennungsmotor im Gang, welches die Wurzeln in populistischer Politik hat. Die deutsche Politik, hat hier Maßnahmen gesetzt, die nicht nachvollziehbar sind. Sie hat die deutsche Autoindustrie stark geschädigt. Die Einführung vonWLTP ohne ausreichender Übergangszeit und vor allem auch Fahrverbote, welche durch völlig ungerechtfertigte Grenzwerte begründet werden, schädigen Autohersteller, aber auch Autobesitzer. Auch wenn der ursprüngliche Schwindel mit Abgaswerten ein unverzeihlicher Fehler der Autoindustrie war, sollte nicht übersehen werden, dass der Schaden bei den Autokäufern nicht durch die Automobilkonzerne, sondern aus meiner Sicht durch diese falsche Politik entstanden ist.
In Deutschland haben sich nun mehr als hundert Lungenfachärzte zusammengeschlossen, welche belegen, dass die Grenzwerte viel zu niedrig sind, trotzdem ist die Politik nicht bereit Entscheidungen zurück zu nehmen, vermutlich weil sie dann Fehler eingestehen würden. Ich bin fest davon überzeugt, dass Elektroautos (reine Elektroautos und nicht Hybrid) im städtischen Bereich Sinn machen, um lokal Menschen und Umwelt zu schonen. Ein Elektrofahrzeug mit Batterie wird jedoch auch in Zukunft kein vollwertiger Ersatz für Fahrzeuge, welche lange Strecken zu jedem Zeitpunkt zurücklegenmüssen. Ichpersönlich glaube, dass langfristig dafür die Brennstoffzelle auf Solar bzw. Wasserstoffbasis der Ersatz sein wird.
„Wir sind optimistisch, dass wir Steigerungen durch Zukäufe haben werden.“