Sieben Tipps für ein entspannteres Familienleben
Gleichgewicht schaffen. Ihre Kinder finden alles, was Sie sagen unfair und den Bruder oder die Schwester total nervig? Bei Ihnen lösen die Streitereien der Kinder einen Schreikrampf aus? Sie sind nicht alleine, den meisten Eltern geht es manchmal so. Diese sieben Ideen sollen helfen, den Stress aus dem Alltag herauszunehmen:
– Rollenbilder erkennen. Das Gleichgewicht zwischen Geschwistern hängt stark davon ab, welchen Platz jedes Kind gerade im Familiensystem hat. WenndieRolle „das brave Kind“unumstößlich besetzt ist, bleibt nur noch „das schlimme Kind“. Eltern sollen keinem Kind ein Etikett geben und keine Vergleiche anstellen. Die Rollen ändern sich auch mit der Zeit, das dürfendie Elternnicht übersehen.
– Was sagt das Kind wirklich? Manchmal steht hinter einer Frage, einem Streit oder einem negativen Verhalten etwas anderes. Es geht nicht darum, wer den Lieblingsteller bekommt, sondernwerder Liebling ist. Ein Kind wird laut, weil es sonst nicht gehört wird. W ermüde oder hungrig ist, hat sichweniger imGriff. Der Abend ist deswegen in Familien oftangespannt.
– Im Streitfall. Studien zeigen, dass Geschwister im Durchschnitt alle zehn Minuten streiten. Bei einem Konflikt zwischen Bruder und Schwester bekommt eher der Bub eine Strafe und eher das ältere Kind. Das ist nicht immer fair. Schließlich gibt es oft eine Vorgeschichte. Der Satz „Immer bin ich schuld“ist ein Warnsignal, auf das Elternhören sollten. Man sollte immer davon ausgehen, dass Kinder kooperieren. Wenn man ihnen ständig vorwirft, dass sie einen nur ärgern wollen, tun sie das irgendwann wirklich. Besser ist, Gefühle wie Wut, Kränkung, Ohnmacht gemeinsam auszusprechen und Verhaltens möglichkeiten zu definieren.
– Lass mich in Ruhe! Manchmal will ein Kind mehr Kontakt als das andere und fordert das vehement ein – gerade derÜbergang zum Schulkind mit neuen Interessen ist so eine Phase. Am besten ist, in einem gemeinsamen Gespräch diesen Wunsch auszusprechen und vielleicht einen geeigneten Zeitpunkt für Aktivitäten zu definieren. Da kann ein Rückzugsraum sehr hilfreich sein, in dem man nicht gestörtwerdendarf.
– Meine Freunde. Besonders, wenn sich Kinder ein Zimmer teilen, wird der Besuch von Freunden zu einem Dilemma. Das Kind will zuRechtungestörte Zeit mit seinen Freunden verbringen. Da muss wohl ein Erwachsener herhalten: Der kann ja inzwischen positives
Buchtipp: „Geschwister als Team“von Nicola Schmidt, Kösel-Verlag, 18,50 €
Programmin der Küche oder im Wohnzimmer anbieten.
– Petzen. Natürlich wollen Eltern Kinder, die nicht lügen. Aber Kinder wollen Geschwister, die sie nicht verpetzen. Deshalb müssen Eltern unterscheiden, ob ein Kind Hilfe braucht oder nur den anderen anschwärzen will. Je nachdem, kann man ihm beibringen, etwas für sichzubehalten.
– Eltern-Kind-Zeit. Unternehmen Sie regelmäßig etwas mit nur einem Kind, das bringt den Zeitmangel wieder etwas ins Lot. Gut ist eine fixe Routine, auf die das Kind sich verlassen kann. Jeden Abend sollte es auch ein paar ungestörte Minuten geben.