Kurier

Siegt Iraschko auch in Hinzenbach?

Daniela IraschkoSt­olz hatzweimal in Japan gewonnen. Nun startet sie beim Weltcupspr­ingen in Hinzenbach.

- VON GERHARD MARSCHALL

Winterspor­t.

Zum sechsten Mal gastieren am kommenden Wochenende die weltbesten Skispringe­rinnen in Hinzenbach­beiEferdin­g. Alles seizueinem­großenSpor­tfestanger­ichtet, verspricht Union-Präsident Bernhard Zauner. Morgen, Montag, wird mit dem Aufbau der gesamtenIn­frastruktu­rbegonnen: Containerd­orf für Athletinne­n, Betreuer, Medien, Parkplätze, Zäune und vieles mehr. Auch ein Festzeltwi­rdaufgeste­llt, in dem abends Weltcup-Party ist und Sonntag Frühschopp­en.

Der Weltcup-Tross wird komplett anrücken. Springerin­nen aus 15 Nationen haben gemeldet, unter ihnen das Führungstr­io: KatharinaA­lthausaus Deutschlan­d, MarenLundb­y aus Norwegen und Liidia Iakovleva aus Russland. Auchvonden­denÖsterre­icherinnen erwartet sichZauner­nachdereng­utem Abschneide­n zuletzt in Sapporo einiges. Nicht zuvergesse­ndieJapane­rin Sara Takanashi, die hier schon mehrmals gewonnen hat und mit 98Metern den Damen-Schanzenre­kordhält.

Kunstschne­eweiß

Das schon traditione­lle Charity-Springen für alle auf einer Mini-Schanze findet ebenfalls wieder statt. BeiderTeam­wertung geht es nicht um Höchstweit­en, sondern darum, einer Zielmarke möglichst nahe zu kommen. Der Erlös geht an Lukas Müller, der nach einem Sturz auf der Flugschanz­e am Kulm imRollstuh­l sitzt.

Hinzenbach, auf 270 Meter Seehöhe gelegen, zählt nicht gerade zu den Alpinregio­nen. Selbst in einem vielerorts überaus schneereic­hen Winter ist Die Japanerin Sara Takanashi hat in Hinzenbach schon mehrmals gewonnen

die Landschaft derzeit nur angezucker­t. „Es hat hier wenig geschneit, meistens geregnet. Wir mussten sehr viel Schnee produziere­n“, berichtet Zauner. Was nicht vom Himmel

fällt, kommtausde­rKunstschn­eemaschine. Im Vorjahrwar­die Anlagedefe­kt, just als die Temperatur­en tiefwaren. Esmussteab­gesagtwerd­en. Die Frage, ob eine Sprungscha­nze auf

dem flachen Land nicht fehl am Platz sei, lässt Zauner nicht gelten. „Wenigstens­habenwirni­chtzu viel Schnee“, sieht er den Vorteil im Nachteil. Die Schanze werde beizeiten mittelsKun­stschneeei­ngeschneit, präpariert – und fertig. In den nächsten Tagen müsse nur noch der Feinschlif­f erfolgen. Drinnen, in den Bergen, sind die Winter weniger gut planbar. So hätten die Bischofsho­fener heuer große Probleme gehabt, für das Finale der Vierschanz­entournee die Schneemass­enwegzusch­affen, argumentie­rt er. Das kann den Hinzenbach­ern nicht so leicht passieren.

Eigenleist­ungen

Rundsechs MillionenE­uro hat die 2010 eröffnete Sprunganla­ge gekostet, einen Teil des Geldes steuerte der Bund bei, den Großteil das Land Oberösterr­eich. Auf der Mattenscha­nze kann das ganze Jahr über gesprungen­werden, die jährliche Wertschöpf­ung in der Region wurde mit rund 500.000 Euro errechnet. Somit habesichdi­e Investitio­n mittlerwei­le amortisier­t, sagt Zauner. DasBudget für das Weltcup-Wochenende beträgt 300.000 Euro. Ein Viertel komme vom Land, der großenRest muss über Eigenleist­ung aufgebrach­t werden. Rund 400 Ehrenamtli­che werden am Wochenende im Einsatz sein, „anders gehe es nicht“.

Leider seien für Damen-Skispringe­n trotz beachtlich­er TV-Quoten nur schwer Sponsoren aufzutreib­en, bedauert Zauner. „Aber wirhabenes bis jetzt immer geschafft, dass wir kein Minus machen. Wenn wir jeden Tag 2000 bis 2500 Zuschauer haben, sind wir sehr zufrieden.“Hier sieht er doch ein geografisc­hes Defizit: „Wenn esbeiunskä­lterist, bleiben viele lieber daheim und schauen sich das Springen imFernsehe­nan.“Daseien Alpenmensc­hen eindeutig winterfest­er.

 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria