Heim St. Gabriel: Kritik an „Pizza-Essen-Pädagogik“
Ortschef. Zwei Flüchtlinge sollen in U-Haft sein
Dass die Caritas im Haus St. Gabriel Asylwerbern nächtens Pizza serviert, störte bisher allen voran die niederösterreichische FPÖ. „Straffälligen Personen mit einer Pizza um Mitternacht zu begegnen“, sei „zu wenig“, sagte etwa Landesrat Gottfried Waldhäusl. Nun ist auch der Mödlinger ÖVP-Bürgermeister Hans Stefan Hintner in den Streit eingestiegen: „Die Pizza-Essen-Pädagogik dürfte in St. Gabriel nicht so aufgehen...zwei Ex-Drasenhofner sind jetzt in U-Haft“, schrieb er aufFacebook.
Zur Erinnerung: Als das Skandalquartier Drasenhofen geschlossen wurde, übersiedelten seine jungen Bewohner im Dezember nach St. Gabriel. Manhabedamals bis spät in die Nacht mit den Jugendlichen Pizza gegessen und ihnen dieRegeln erklärt, sagte ein Caritas-Sprecher damals.
Die NGO kann Hintners Posting nicht bestätigen. „Es sind keine Jugendlichen aus St. Gabriel in U-Haft“, hieß es am Samstag. Der Bürgermeister beziehe sichwohl auf zwei Personen, die nicht mehrimHauswohnen.
Befürchtungen
Hintn er zufolge sitze nein 17und ein 18- Jähriger Asyl werber in U- Haft. Der Jüngere soll nach einer Attacke auf einen Mitbewohner unlängst aus St. Gabriel weggewiesen worden und nachWien übersiedelt sein. Der Ältere soll unter jenen volljährig gewordenen Burschen gewesen sein, dieam10. Jänner in ein Erwachsenen quartier verlegt wurden. Caritas Generalsekretär Klaus Schwertner kritisierte diesen Schritt als unverantwortlich, da in dem neuen Quartier adäquate Betreuung fehle. Sollten Hintners Äußerungen stimmen, hätten sich diese Sorgen aus Sicht der Caritas bestätigt.
„Die Caritasmacht es sich zu einfach “, kritisiert der Bürgermeister. Auch wenn die Jugendlichen nicht mehr in St. Gabriel wohnen würden, sei die NGO für sie verantwortlich.
Nach Angaben der Caritas leben derzeit noch zehn unbegleitete Minderjährige in dem Haus. Es gehe ihnen gut, sie seien in Ausbildung. Einer könne sogar seit Kurzem in einer Bäckerei schnuppern.