ZILLERTAL Die neue Luxus-Herberge Albergo mit Gourmetrestaurant thront in schwindelnder Höhe
Tirol. VielNeues gibt’s im Zillertal: Luxus-Suiten und -Gastronomie im Albergo, die urigeKashütte, die BergstationMountain View, die 10erGondelbahn auf 2400Meter, neue Pisten und einen Winterklettersteig.
Eingeschneit auf dem Berg (2400 m) im Hochzillertal. In der Nacht haben Ratracs die Pisten glatt gewalzt. Um neun Uhr Früh liegen wieder 60 Zentimeter Neuschnee drauf. Die Bergbahnen sindwegen des Schneetreibens noch nicht bis zu den Gipfeln in Betrieb. Die jungfräulichen Hänge gehören daher uns. Wir sind elf Gäste, die im neu eröffneten Albergo – ein modernes und geschmackvolles Bergrestaurant mit sieben exklusiven Suiten – übernachtet haben.
Bei jedem Schwung staubt der knietiefe Schnee ins Gesicht. Eine herrliche Stille rundherum. So ruhig, dass man glaubt, die Schneeflocken fallen zu hören. „Keine Lawinengefahr auf der Tiefschneepiste“, versichert uns Tourismuschef Manfred Pfister. Es wird für uns ein unvergessliches Ski erlebnis.
Neue Gondel, neue Hütten
Gipfelglückheißt es vor allem in den Luxus-Hütten, die alle Stückeln spielen – vom Whirlpool auf der Terrasse, über maximal ein Dutzend exquisite Suiten mit jeweils einer eigenen Infrarotkabine bis zu kulinarischen Hochgenüssen und gut bestückten Weinkellern. „85 Prozent unserer Gäste sind Stammgäste“, freut sichManni Kleiner, der seit zehn Jahren mit Ehefrau Moni den Urlaubern in der Wedelhütte ein familiäres Ambiente mit viel Privatsphäre bieten, das auch Helene Fischer vor zwei Jahren (noch mit Florian Silbereisen) zuschätzenwusste.
Vom Bett auf die Piste und vom Gipfel ins Tal – das genießen seit Dezember 2018 auch die Gäste des Albergo, das ebenfalls zu Manni Kleiners Betrieben zählt. Während die Wedelhütte im klassischen Tiroler Stil gebaut wurde, spiegeln die modernen Panoramafenster der Bergstation der neuen Gondelbahn „Wimbachexpress“die gewaltigeKulisse wider.
Voll Eifer und Engagement bietet das junge Paar Tamara und Dominik, dem Boss Manni die Leitung des Albergos übergab, ihrenTages- undÜbernachtungsgästen hausgemachte Pasta, Teigtaschen und exquisite Kreationen aus Fisch und Meeresfrüchten. „Mediterraner Genuss mit Weitblick“, lautet ihr Motto.
Zu den bestehenden Bergrestaurants, wie derWedelhütte und der mehrfach ausgezeichneten Kristallhütte, kamen heuer nicht nur das Luxusrestaurant Albergo, sondern auch die wirklich einzigartige Kashütte (2000 m) dazu. Simone undHannes, diePächterder urigen Holzhütte, versprühen Charme und verwöhnen die Skifahrer mit„ ausschließlich frischen Zutaten, die möglichst aus der Region und aus kontrolliert biologischem Anbau stammen“, versichert Simone. Weil sie nicht mit soviel Zuspruch der Winterurlauber in ihrer ersten Saison rechnete und zu wenig Personal hatte, improvisiert die Wirtin: „Meine Tochter Sophia, die Schwägerin und der Bruder helfenaus.“
Ein feines Platzerl
Vor 120 Jahren – hoch über Kaltenbach imZillertal, auf der Mizunalm– wurde diese Hütte von Bauern errichtet und im riesigen Kupferkessel frischer Käse hergestellt. Mit vereinten Kräften wurde sie Balken für Balken abgetragen und originalgetreu am Hirschbichl im Skigebiet Hochzillertal/Kaltenbach wieder aufgebaut.
Hinter dem Projekt stehen die geschäftstüchtigen Geschwister Heinz un dM artha Schultz, die im Tourismus neue Maßstäbe gesetzt haben: Sie bauten in Windeseile die neue, mit Rolltreppen bestückte, Zentralstation (1760 m) MountainViewmit Kindergarten, Skidepot, Sportgeschäftundeinem schicken Selbstbe die nungs restaurant. Und abseits der neuen Skipisten entstand ein Winterkletterund - alpinsteig, der von derWedelhütte biszumAlbergo führt.
Dort ist die Nacht sternenklar, der Morgen himmlisch blau. Vom Bett der Blick durch die Panoramascheibe auf verschneite Berge in Augenhöhe, alswär’ seinGemäl devon Alfons Walde. Die Gedanken schweifen zu Theodor Fontane – „AmWaldessaume träumt die Föhre. Am Himmel weißeWölkchen nur. Es ist so still, dass ich sie höre, die tiefe Stille der Natur“–, bevor die 10 er-Gondeln die ersten Skifahrer des Tages ins Alb ergo befördernund der fröhliche Trubel beginnt.