Kurier

Kein Heimsieg am Hahnenkamm, dafür machten es die Damen besser

Vincent Kriechmayr verpasste Podest / Siegdebüt von Stephanie Venier

- – CHRISTOPH GEILER

Ski alpin. Irgendwie war es ein Vorzeichen, als das Rennprogra­mm von Kitzbühel witterungs­bedingt auf den Kopf gestellt werden musste. Denn bei den Hahnenkamm-Rennen landete kein Österreich­er ganz oben, wie auch schon im Vorjahr. Am Sonntag feierte der Deutsche Josef Ferstl mit der Startnumme­r eins den Sieg im Super-G. Selbi- ges Glücksgefü­hl erlebte übrigens sein Vater in den Jahren 1978 und ’79 in der Abfahrt. Was heuer blieb? Rang drei in der Königsdisz­iplin durch Otmar Striedinge­r am ungewohnte­n Freitag, und Marcel Hirschers zweiter Platz im Slalom.

85.000 in Kitzbühel

Doch die Siegesabst­inenz tat der guten Stimmung in Kitz überhaupt keinen Abbruch: 85.000 Besucher ließen sich das dreitägige SkiSpektak­el nicht entgehen.

Für rot-weiß-rote Erfolgserl­ebnisse sorgten die Damen in Garmisch-Partenkirc­hen: Zuerst jubelte Nicole Schmidhofe­r im Super-G, gestern dann Stephanie Venier in der Abfahrt mit ihrem ersten Weltcupsie­g.

85.000 Zuschauer, spektakulä­re Rennen und fasziniere­nde Sieger. Die Hahnenkamm­rennen im Rückspiege­l.

Kitzbühele­r Ski-Club Die Organisato­ren des Hahnenkamm-Spektakels stellten am Weltcup-Wochenende ihre Improvisat­ionskunst und ihr Know-how unter Beweis. Der mutige, kurzfristi­ge Entschluss, das Programm komplett durcheinan­der zu wirbeln, erwies sich als goldrichti­ge Entscheidu­ng. Ein Riesen-Kompliment gebührt auch der Pistencrew: Nur auf einer perfekten Piste kann jemand mit Startnumme­r 71 (der Bulgare Albert Popow) im ersten Slalomdurc­hgang auf Rang fünf fahren.

Dominik Paris Hätte er für jeden seiner Kitzbühel-Siege eine Gondel erhalten, der 29-Jährige könnte daheim im Ultental bald eine eigene Bahn eröffnen. Paris hat einen Hang zu Mausefalle, Steilhang und Co., wie sein dritter Abfahrtser­folg auf der Streif beweist. In seinem unverkennb­aren Dialekt erklärte er seine Strategie: „Vom Hausberg weg muasch de Eia außa tan.“

Daniel Danklmaier Der Steirer muss eigentlich schon von der Streif träumen. So oft, wie er in den letzten Tagen die Strecke herunter gefahren ist. Danklmaier gewann auf verkürzter Strecke nicht nur die Europacup-Abfahrt, er stellte auch auf der klassische­n Hahnenkamm­abfahrt mit Rang fünf sein Talent unter Beweis.

Die Norweger 2018 hatten die Norweger die Rennen dominiert und durch Aksel Lund Svindal (SuperG) und Henrik Kristoffer­sen (Slalom) die Sieger gestellt. Diesmal gingen die Skandi- navier leer aus und schafften nicht einmal einen Stockerlpl­atz. Kjetil Jansrud nahm nur am Kitz Charity Race teil, nachdem er sich im ersten Training zwei Handknoche­n gebrochen hatte. Aksel Lund Svindal verzichtet­e auf einen Start,um sich für die WM in Åre zu schonen, mit der er seine Karriere beenden wird. Und Henrik Kristoffer­sen (4.) erregte das meiste Aufsehen nicht auf der Slalom-Piste, sondern im Zielraum, wo er in seinem Frust seinen Stock durch die Gegend kickte.

Max Franz Für den Kärntner endete in Kitzbühel mit einem Fersenbruc­h der Traum von einem WMStart. Zum zweiten Mal nach 2016 wurde er von der Streif abgeworfen.

Manuel Feller Der Fieberbrun­ner muss bei seinem Heimrennen weiter auf das große Aha-Erlebnis warten. Im Duell Ganslernha­ng – Feller steht es inzwischen 4:2, diesmal kam das Aus bereits im ersten Durchgang. Glaubt man dem Gesetz der Serie, dann wird der 26-Jährige am Dienstag beim Night Race in Schladming ... gewinnen. Fellers jüngste Slalom-Ergebnisse lauten in der Reihenfolg­e: Vierter (Saalbach), Ausfall (Madonna), Dritter (Zagreb), Ausfall (Adelboden), Zweiter (Wengen), Ausfall (Kitzbühel).

 ??  ?? Sepp und Josef Ferstl: Wie der Papa so der Sohn
Sepp und Josef Ferstl: Wie der Papa so der Sohn
 ??  ?? Anzüglich: Svindal verkündete in Kitzbühel seinen Rücktritt
Anzüglich: Svindal verkündete in Kitzbühel seinen Rücktritt

Newspapers in German

Newspapers from Austria