Kurier

Sturm-Sieg im Duell mit dem Sturm

Trainingsl­ager. Coach Roman Mählich hat wichtige Erkenntnis­se, zwei Tests und an Qualität im Angriff gewonnen

- AUS BELEK ALEXANDER HUBER

Sturm Graz und der Sturm in Belek – diese Kombinatio­n hat es in sich. Nachdem in Antalya der Hurrikan einen Flughafen-Bus in ein parkendes Flugzeug geschleude­rt hatte, wollte Trainer Roman Mählich nur 20 Kilometer entfernt gleich zwei Testspiele austragen. Weil es zwischen den Partien auch noch zu hageln begann, wurde gegen Lech Posen erst verspätet, bei Flutlicht, geübt.

Am Tag nach dem 2:1 gegen Posen und dem 3:1 im „U-23-Duell“gegen Dunajska Streda lächelt beim KURIERTerm­in der Sturm-Trainer bei Sonnensche­in. „Der Kampfgeist hat sich ausgezahlt“, sagt Mählich und erklärt das Duell Sturm gegen Sturm: „Für das Training ist es besser, wenn alle Spieler gleich stark belastet werden. Deswegen war der zweite Test so wichtig. Außerdem kann es auch beim Ligastart in Mattersbur­g sehr windig sein.“

Ketten-Reaktion

Wie wichtig Testspiels­iege sind, wird gerne diskutiert. Mählich betont: „Für jeden Spieler bringt eine gute Aktion Selbstvert­rauen. Wir haben mit der Viererkett­e beide Tests gewonnen. Das ist für mich gut, weil die Spieler daran glauben, dass es nicht nur mit Dreierkett­e geht.“

Beim Flug in die Türkei hat der 47-Jährige stundenlan­g seinen Block vollgeschr­ieben. „Das waren Notizen zu Details der Spielanlag­e, konkrete Trainingsü­bungen und auch, was ich zu ein- zelnen Spielern sagen will. Manche lerne ich ja gerade erst so richtig kennen.“

Sowohl der Nachfolger von Heiko Vogel als auch Sportchef Günter Kreissl betonen, wie wichtig ihnen die Kommunikat­ion sei. Von den Spielern gab es bereits positives Feedback für die Quali- tät der Neuzugänge Arnel Jakupovic und Gideon Mensah (Leihgabe aus Liefering), sowie Heimkehrer Ivan Ljubic, der sich als Zulj-Nachfolger im Zentrum empfiehlt.

Besonders der von Empoli ausgeliehe­ne U-21-Teamstürme­r Jakupovic hat mit zwei Hattricks in zwei Test- spielen aufgezeigt. „Mir war klar, dass er körperlich gut in Schuss ist, fußballeri­sche Qualität hat und weiß, wo das Tor steht. Überrascht hat mich nur, dass er sich so schnell integriere­n konnte“, sagt Mählich, der betont, wie groß der Konkurrenz­kampf im Kader und beson- ders im Angriff sei: „Da wird es auch persönlich­e Enttäuschu­ngen geben.“

Rapid-Stürmersuc­he

Drei Kilometer weiter zeigt sich beim intensiven RapidTrain­ing, dass der Wunsch von Didi Kühbauer nach einem neuen Stürmer nicht aus der Luft gegriffen ist. Andrija Pavlovic läuft lediglich Runden. Der Serbe ist nicht verletzt, verspürte beim Frühstück aber wieder einmal „pain“.

Deni Alar hat zwar gegen Aarau (5:2) zum ersten Mal seit fünf (!) Monaten – damals gegen Ex-Klub Sturm – im Rapid-Dress getroffen, von den selbstbewu­ssten Auftritten aus Grazer Tagen ist Alar (zumindest aktuell) aber weit entfernt. Kühbauer hätte es sich leicht machen können – Arnel Jakupovic war auch Rapid angeboten worden. Und Kreissl betont, dass Sturm mit den Gehältern der Wiener Klubs nicht mithalten könnte. Aber Kühbauer will einen anderen Typ Stürmer, mit der Betonung auf Typ.

Sportdirek­tor Fredy Bickel kommentier­t den Transferpo­ker mittlerwei­le gar nicht mehr. Das deutet darauf hin, dass der Abschluss mit einem der letzten beiden Kandidaten (und vor allem ihren Vereinen) nahe rückt.

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Hat gut lachen: Sturm-Trainer Roman Mählich freut sich nicht über die äußeren Bedingunge­n, wohl aber über die Verfassung seines Teams

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