Kurier

Rekordsieg von Novak Djokovic

Der Tennisstar gewann zum siebenten Mal in Melbourne.

- VON HARALD OTTAWA – H. OTTAWA

Das Traumfinal­e der Australian Open wurde für Rafael Nadal zum Albtraum. Weil Novak Djokovic wie von einem anderen Stern spielte. Der Serbe siegte 6:3, 6:2, 6:3 und gestand nach einem 2:04-Stunden-Arbeitstag: „Das war definitiv eines der besten, wenn nicht das beste Match von mir in einem GrandSlam-Finale.“Für Verlierer Nadal war es das schlechtes­te, noch nie verlor der 32-jährige Spanier ein Major-Finale so deutlich.

Und das, obwohl der Mallorquin­er ohne Satzverlus­t ins Endspiel gekommen war. Oder gerade deshalb? „Das ist oft gefährlich, weil er jetzt das erste Mal richtig gefordert wurde“, sagt ServusTV-Experte Alexander Antonitsch. Und das vor allem nach der langen Pause. Das bislang letzte Turnier hatte Nadal bei den US Open im Spätsommer gespielt, danach gab es eine Knie-Operation, Handgelenk­s- und Oberschenk­el-Probleme. Ein Comeback wurde deshalb stets aufgeschob­en.

Geheimreze­pt

Dass Novak Djokovic für eine große serbische Feier im MelbourneP­ark sorgte und nun mit dem siebenten Titel Rekordcham­p in Melbourne ist, kommt nicht überrasche­nd. Immerhin wird beim 31Jährigen überhaupt nichts dem Zufall überlassen. Schließlic­h lässt er weniger gewöhnlich­e Methoden in die tägliche, harte Arbeit einf ließen. Ständige Übungen, die dem Yoga gleichen, sorgen dafür, dass Djokovic der beweglichs­te Spieler am Platz ist. Fußballer würden sagen, er beherrsche das Umschaltsp­iel, was beim Serben soviel heißt, dass er aus der Defensive sofort in den Angriff übergehen kann. Sein Return ist derzeit der stärkste im Zirkus der Tennis-Profis. Alles auch ein Verdienst von Gebhard Gritsch, der – mit einer einjährige­n Unterbrech­ung – seit 2009 im Team Djokovic ist. Der Tiroler kennt auch das wichtigste Element im Universum der Nummer eins: „Er hat wieder Vertrauen in sein Spiel.“

Rückkehr

Nach einer Ellbogen-Verletzung und anschließe­nder Formsuche setzt Djokovic damit seine MajorSerie fort und gewinnt nach Wimbledon und den US Open nun auch in Melbourne. „Ich hatte die Operation genau vor zwölf Monaten. Hier zu stehen mit dieser Trophäe und drei von vier Slams hintereina­n- der zu gewinnen, ist großartig.“Und er schreibt nun zum 15. Mal bei einem der vier Grand-Slam-Turniere an, lässt damit in der ewigen Statistik Pete Sampras („Er war jemand, zu dem ich aufgeschau­t habe“) hinter sich. Vor ihm liegen nur noch Roger Federer (20) und Nadal (17). Geht es nach Antonitsch, war das nicht alles. „Das ist der beste Djokovic, den ich je gesehen habe.“

In der Weltrangli­ste führt Djokovic mit 2635 Punkten Vorsprung auf Nadal (2000 gibts pro Major-Titel), der bis Juni mehr verteidige­n muss. Dominic Thiem (Out in Runde zwei) bleibt Achter. Ein Rausfall aus den Top Ten war übrigens schon vor dem ersten Aufschlag in Melbourne nicht möglich.

Heimspiel für einen Chilenen

Den Sandplatz in der Salzburg-Arena testete gestern Oliver Marach. „Der Platz ist schnell, wird aber wohl durch die Trainings langsamer.“Der Steirer, der in Melbourne im Mixed überknöche­lt ist, ist wieder fit. Die Chilenen sind auch schon da, mit zwei Großen ihrer Zunft. Kapitän Nicolas Massu holte 2004 zwei Mal Olympia-Gold, „Co“Marcelo Rios war 1998 die Nummer eins. Pikant: Doppel-Ass Hans Podlipnik spielte vor Jahren Bundesliga in Salzburg und Kirchdorf, sein Vater stammt aus Leonstein (OÖ) und war Goalie beim SAK.

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