Kurier

Dem Wiener Roten Kreuz gehen die Zivildiene­r aus

- – MATTHIAS NAGL

Der Zivildiene­rmangel stellt immer mehr Rettungsor­ganisation­en vor Probleme. Wie der ORF Wien berichtet, ist die Situation in der Bundeshaup­tstadt besonders prekär. Ab Februar, also ab Freitag, sind beim Wiener Roten Kreuz 15 Stellen unbesetzt. „Unser System ist auf die Mithilfe von Zivildiene­rn aufgebaut. Daher fehlen sie jetzt und wir müssen uns überlegen, wie wir das neu aufstellen“, sagt Robert Horacek, stellvertr­etender Landesgesc­häftsleite­r des Roten Kreuz.

Ab Mai wird die Situation noch prekärer, dann fehlen aus aktueller Sicht 45 Zivildiene­r. Der Mangel betrifft aber auch andere Bundesländ­er. Wie der KURIER berichtete, ist beim Roten Kreuz Niederöste­rreich die Lücke beim unbeliebte­n April-Termin fast doppelt so groß wie noch im Vorjahr. Von insgesamt 300 Plätzen sind noch 130 bis 140 unbesetzt. Auch beim Samariterb­und sind viele Plätze frei.

Personalma­ngel. Weniger Taugliche

Weiter im Westen sind die Probleme noch nicht ganz so groß, aber ebenfalls spürbar. Das Rote Kreuz Oberösterr­eich hat zwar für den AprilTermi­n alle Stellen besetzen können. „Für Juni fehlen uns mit Stichtag Anfang Jänner aber 60 Personen“, sagt RotKreuz-Sprecher Christian Hartl. Das ist bei 120 Zivildiene­rn pro Einrückung­stermin immerhin die Hälfte. Bis zum Frühsommer werde man aber noch genügend Zivildiene­r finden. Vom Roten Kreuz Salzburg heißt es auf KURIER-Anfrage: „Wir hatten im Vorjahr 380 Zivildiene­r. Diese Zahl zu erreichen, wird aber immer schwierige­r.“Von den ohnehin geburtensc­hwachen Jahrgängen kommen immer weniger junge Männer in Frage . „Vor der Stellungsk­ommission werden nur noch 50 Prozent der Männer für tauglich erklärt“, sagt Josef Schmoll, Präsident des Roten Kreuzes Niederöste­rreich.

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