Barocker Charme mit modernem Twist
Im Volkskundemuseum eröffnete das „Hildebrandt“
Neben den großen Museen der Stadt kann man auf das Volkskundemuseum im achten Bezirk leicht vergessen. Dabei lohnt ein Ausf lug ins Gartenpalais Schönborn, nicht nur zu den Ausstellungen. Nun hat auch das seit einiger Zeit geschlossene Café im Erdgeschoß unter neuem Namen Hildebrandt wieder offen. Mit dem Namen gedenkt man des Architekten des Palais, Johann Lukas von Hildebrandt.
Das Café fügt sich mit seiner Mischung aus Alt und Neu bestens in die barocke Substanz. Die Wände mit leicht abblätternder Farbe liefern Kontraste zu dunkelgrün gestrichenen Wänden und modernen Glaslampen. Witzig: Alte Schulbänke und -sesseln werden als Sitzgelegenheiten genutzt, nur eine Glaswand trennt die Gäste von den Ausstellungsräumen. In der warmen Jahreszeit wird auch die Gartenterrasse genutzt werden.
Im Zuge der Neueröffnung baute man etwas um und die Küche bietet nun neben einer kleinen, feinen Karte täglich einen Tagesteller (8,50 bis 9,90 €; ab 11.30 Uhr). Der Espresso nach dem Essen ist mit einem Euro wohlfeil bemessen (Normalpreis 1,90 €). Neben Kaffees gibt es noch Latte, wahlweise mit Kurkuma, Roten Rüben oder Kardamom ( je 3,90 €).
Will man nach 15 Uhr noch etwas Warmes essen, sind meist Klassiker aus der Karte vorrätig. Etwa ein sättigendes Dhal aus roten Linsen mit Kardamomreis (9,50 €). Der Kardamom ist angesichts der leichten Schärfe des Gerichts aber kaum schmeckbar. Wer nicht gern scharf isst, wird mit der „mitteleuropäischen“Würzung (O-Ton Küchenchef) zufrieden sein. Andere bekommen Gewürze-Nachschlag. Das Dhal ist jedenfalls fein sämig, die Linsen sind weich, aber nicht völlig verkocht. Geschmacklich ist es tomatenlastig, dekoriert wird farbenprächtig mit (milden) Chilifäden und feinen Karottenstreifen.