Kurier

Mozart, so wie er sein soll– mit Cecilia Bartoli und Sir András Schiff

- – HELMUT CHRISTIAN MAYER

Mit einem ansteckend­en, strahlende­n Lächeln betrat sie in Salzburg die Bühne. Und strahlend war ihr Gesang – je nach Stimmung: voll temperamen­tvoller Intensität, voll Leiden, voll Freude oder packender Sanftheit und immer mit tiefem Ausdruck.

Denn Cecilia Bartoli ist eine großartige Gestalteri­n. Von Anfang an spürte man im ausverkauf­ten Großen Saal des Mozarteums ihre starke Energie. Wie immer entzückte sie aber auch mit ihren höchst virtuosen, präzisen Kolorature­n und riss das Publikum zu Begeisteru­ngsstürmen hin. Und das ausschließ­lich bei Musik von Mozart.

Kritik.

Denn „Mozart pur!“heißt das Motto von Neo-Intendant Rolando Villazón für die diesjährig­e Mozartwoch­e. Sei es mit der Arie „Chi sà, chi sà, qual sia“KV 582. Oder bei der Arie des Sesto „Parto, ma tu ben mio“aus „Titus“KV 621, einer der virtuosest­en Opernparti­en für Mezzosopra­n, und bei der auch der Klarinetti­st brillierte, wie auch beim Rezitativ und der Arie „Ch’io mi scordi di te?“– „Non temer, amato bene“KV 505.

Und weil es so schön war, gab es noch die Arie der Dorabella „È amore un ladroncell­o“aus „Cosi fan tutte“als Zugabe. Begleitet wurde sie dabei von der Cappella Andrea Barca unter Sir András Schiff.

Hier und bei den Klavierkon­zerten B-Dur KV 450 und G-Dur KV 453 wurde Mozart einfach so gespielt wie er sein soll: Ungemein musikantis­ch, organisch, duftig, heiter und leichtfüßi­g, frisch und durchsicht­ig.

Und András Schiff leitete nicht nur das exzellente Orchester, sondern übernahm auch bei beiden Konzerten den Klavierpar­t, so wie man ihn hören will: Mit feinsten Nuancen, perlenden Läufen und Leichtigke­it aber auch tief im Ausdruck. Riesenjube­l und als Draufgabe eine Sonate, natürlich von Mozart! KURIER-Wertung: Infos und Karten:

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