Ein satirisches Lamento auf den beklagenswerten Zustand der Welt
Kabarett. Einer der Besten im politischen Kabarett: Max Uthoff aus der ZDF-Sendung „Die Anstalt“ist live mit „Moskauer Hunde“am 1. und 2. 2. im Stadtsaal in Wien.
„So überzeugend böse und zugleich unterhaltsam war im deutschen Kabarett schon lange keiner mehr ... Sein Humor ist geradezu britisch: trocken, sarkastisch, bitterböse – aber in der Kürze seiner Formulierung oft brillant“, schrieb die Süddeutsche.
Max Uthoff moderiert mit Claus von Wagner „Die Anstalt“im ZDF. Das Duo arbeitet in der Sendung – unter- stützt von Gästen – Aktuelles in Politik und Gesellschaft satirisch auf – bekömmlich für alle durch szenischscherzhafte Komödie.
Menschen mit Neigung zur Bewusstseinserweiterung sind auch sonst Uthoffs Zielgruppe, der auch bei seinen Bühnenprogrammen mit stets sachlich kühler und mit Sarkasmus stark gewürzter Analyse ans kabarettistische Werk geht. Er will „die Leute zum Nachdenken bewegen“.
Am 1. und 2. Februar hat der Bayer mit seinem 4. Solo „Moskauer Hunde“WienPremiere. Vielversprechend angekündigt: „Wenn Sie grundsätzlichen Zweifel an den Entscheidungen Ihres Lebens verspüren wollen, schauen Sie doch einfach mal, wer da neben Ihnen im Bett liegt. Oder Sie verbringen einen Abend mit Max Uthoff, der Ihnen alle diese Gefühle auf einmal verschafft.“
Der macht sein persönliches Glück keinesfalls von der Wirksamkeit seiner Arbeit abhängig. Denn er weiß: Sein Kollege Volker Piespers hat 30 Jahre lang „fantastisches gesellschafts- und systemkritisches Kabarett gemacht“.
Trotzdem erlebt die Linke überall einen beispiellosen Niedergang – allen voran die SPD mit dem „Edeltotengräber Gerhard Schröder“, so Uthoff. „Der hat die Partei kaputt gemacht, was er weiß, und alle anderen wissen es auch.“
Wie der Mensch so tickt
Fazit des „Anstalt“-Chefs: „Wir müssen uns nicht einbilden, dass Kabarett bewusstseinsverändernd wirkt.“
Neuerdings beschäftigen ihn die großen Probleme, die globalen Missstände in einer zunehmend zersplitternden Welt. Er mag sich nicht mit Seehofers IdeenTourette auseinandersetzen oder mit den Grünen, „die inzwischen selbst im Kohlenkeller Schatten werfen“.
Er blickt auf ein aus den Fugen geratenes System, in dem der Volkswille nur noch ein Vorwand ist. Wenn überhaupt. Denn obwohl eine Mehrheit der Deutschen für weniger Waffenexporte ist, verschifft die deutsche Regierung Rüstungsgüter für Milliarden in die ganze Welt.
Uthoff beschreibt, wie der Mensch so tickt. Dabei könnte der auch anders: Neue Rudel bilden wie die Moskauer Hunde. Aber die haben den Menschen eines voraus: Sie wedeln nicht länger mit dem Schwanz, wenn man sie tritt.
Eine Lektion, die der Mensch noch lernen muss.