Kurier

Silber für Egger: Ein Spätberufe­ner fährt mit den Kritikern Schlitten

- – CHRISTOPH GEILER

Beinahe hätte Reinhard Egger die erfolgreic­hste Phase seiner Karriere verpasst. Seinen ersten Podestplat­z im Weltcup im Dezember in Lake Placid, seinen ersten Sieg am Dreikönigs­tag in Königssee, seine erste WM-Medaille an diesem Sonntag in Winterberg. Denn viel hat nicht gefehlt, dass der 29-Jährige seine Rodellauf bahn im Sommer auf Eis gelegt hätte. „Ich habe ernsthaft überlegt aufzuhören“, erzählt Egger.

Heute ist der Tiroler froh, dass er seinem Bauchgefüh­l vertraut hat. Und dass er auch nicht auf jene Pratzel-Experten gehört hat, die hinter vorgehalte­ner Hand immer gemeint hatten, dass dieser Egger nicht zu Höherem berufen sei. „Ich habe gespürt, dass das noch nicht alles gewesen sein kann“, sagt Egger, „ich wollte es einfach noch einmal wissen.“

Seit er die Entscheidu­ng getroffen hat, fährt der Unterinnta­ler lockerer – und damit auch schneller und erfolgreic­her. Früher war Egger gerne einmal ein Opfer seiner Nerven geworden, bei der WM in Winterberg konnte ihn nun auch die gestiegene Erwartungs­haltung nicht aus der Spur bringen. „Der Anspruch ist eine Medaille“, hatte er verkündet. Gesagt, gerodelt. Nur der Deutsche Felix Loch war im Einsitzer schneller.

Überhaupt präsentier­ten sich die Österreich­er bei dieser WM extrem stark. Im Teambewerb gab es zum Abschluss für Hannah Prock, Egger und die Doppelsitz­er Thomas Steu/Lorenz Koller noch die Silbermeda­ille. Damit reisen die Rodler mit insgesamt fünf Medaillen aus Winterberg ab.

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In der Erfolgsspu­r: Reinhard Egger rodelte zu WM-Silber

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