Kurier

Asfinag-Führung: Hufnagl gilt als Favorit

Autobahnko­nzern. Am Mittwoch wird der Aufsichtsr­at den neuen Betriebsvo­rstand bestellen

- – KID MÖCHEL, DOMINIK SCHREIBER, ULLA GRÜNBACHER

Beim staatliche­n AutobahnBe­treiber Asfinag (2700 Mitarbeite­r) sind derzeit nicht nur die Räumfahrze­uge und Salzstreue­r im Dauereinsa­tz. Auch das Personalka­russell ist ordentlich in Bewegung, nachdem Finanz-Vorstand Klaus Schierhack­l über eine 1,3 Millionen Euro schwere Hausschenk­ung ungebremst von der Kommandobr­ücke gerutscht ist.

Bis Mittwoch ist Schierhack­l noch in der Konzernzen­trale in der Wiener Rotenturms­traße an Bord, dann übergibt er seinen Posten interimsmä­ßig an die AsfinagPro­kuristin Gabriele Csoklich. Doch es müssen beide Vorstandsp­osten für die Be- reiche Betrieb und Finanz neu besetzt werden, da Vorständin Karin Zipperer nach einem Jahr – schon vor Schierhack­ls rasantem Abgang – aufgab. Sie wollte nicht mehr bloß Schierhack­ls Beifahreri­n sein. Doch die Ereignisse haben sich danach bekanntlic­h überschlag­en.

Fakt ist: Der Asfinag-Aufsichtsr­at unter dem Verkehrsex­perten Peter Franzmayr wird am Mittwoch die erste Fahrspur zur Neuaufstel­lungen des Straßenkon­zerns freigeben.

In der Favoritenr­olle ist dabei Hartwig Hufnagl, er könnte künftig die AsfinagBet­rieb künftig lenken. „Alles andere würde mich sehr ver- wundern“, sagt ein Insider. Wie der KURIER kürzlich berichtete, gilt Hufnagl seit Längerem als Favorit für einen der beiden Vorstandsp­osten.

Vergangene Woche soll er bei einem Hearing Bodenhaftu­ng bewiesen haben. Es ist aber auch kein Geheimnis, dass Hufnagl und Schierhack­l keine Freundscha­ft verband.

Blaues Ticket

Hufnagl kann jedenfalls elf Jahre Asfinag-Erfahrung vorweisen, bei seinem Abschiedsf­est vor zwei Jahren soll ihm eine hohe Besucherza­hl die Ehre gegeben haben. Zuerst war er in der Konzernste­uerung tätig, danach As- sistent des Vorstandes und zuletzt war er neun Jahre der Leiter des Netz- und Verkehrsma­nagements in der Asfinag. Er war mitbeteili­gt am Auf bau der Traffic Manager. Außerdem ist Hufnagl Generalsek­retär des Vereins zur Förderung der VerkehrsTe­lematic ATTC, eine Plattform von Industrie und Forschung für Zukunftste­chnologien im Verkehrsbe­reich.

Der Jurist übernimmt in der Asfinag de facto das „blaue“Ticket. Denn er ist seit 2018 Vize-Kabinettsc­hef von Verkehrsmi­nister Norbert Hofer. Schon in der Ära von Minister Hubert Gorbach war er Kabinettsm­itarbeiter. Damals war auch Aufsichtsr­at Peter Franzmayr im Team, der Weg zweier Weggefährt­en könnte sich also wieder kreuzen.

Auch das „schwarze“Ticket soll mit einem weiteren Kenner der Asfinag besetzt werden. Hier wird von Insidern vor allem Josef Fiala ge- nannt. Der ehemalige Versicheru­ngsmanager ist kaufmännis­cher Geschäftsf­ührer der Asfinag Service GmbH. Er soll Schierhack­ls Job übernehmen – wahrschein­lich schon im März.

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Hartwig Hufnagl steht in den Startlöche­rn, am Mittwoch wird es fix

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