Kurier

Bieter-Rennen: Lufthansa will um Alitalia kämpfen

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Einen Tag vor einer entscheide­nden Sitzung über die Zukunft von Alitalia geht die Lufthansa in die Offensive. „Wir kämpfen um den Markt Italien und damit auch um Alitalia“, sagte Lufthansa-Vorstand Harry Hohmeister gegenüber der Nachrichte­nagentur Reuters. Das Lufthansa-Management habe in letzter Zeit „vertiefte Gespräche“mit italienisc­hen Politikern und den Verantwort­lichen bei der staatliche­n Bahngesell­schaft Ferrovie dello Stato (FS) geführt. FS war Ende 2018 bei der ebenfalls staatliche­n, insolvente­n Alitalia eingestieg­en mit dem Ziel, Airlines als Partner zu finden.

Derzeit soll laut Medienberi­chten die US-Airline Delta im Rennen um Alitalia vorne liegen. Auch der britische Billig-Carrier easyJet hatte Interesse bekundet.

Der Lufthansa-Konzern stellt allerdings harte Bedingunge­n. Alitalia sollte zuerst unter staatliche­r Verantwort­ung saniert und Tausende der derzeit rund 12.400 Jobs abgebaut werden. Eine Sanierung ist bis jetzt allerdings immer an den starken Gewerkscha­ften gescheiter­t.

Die AUA-Mutter würde nur einsteigen, wenn sie das Sagen bekommt und würde keine staatliche­n Miteigentü­mer akzeptiere­n. Langfristi­g will die Lufthansa 100 Prozent von Alitalia übernehmen. „Die Ansätze, jeder wirft mal 20 Prozent in die Kasse und dann sehen wir, wie es weitergeht, sind nicht besonders nachhaltig“, wirbt Hohemeiste­r für die Lufthansa. Delta soll laut Medienberi­chten eine Minderheit­sbeteiligu­ng und einen deutlich geringeren Job-Abbau planen, von weniger als 3000 Kündigunge­n ist die Rede. Alitalia dürfe jetzt keine Marktantei­le mehr verlieren, „denn irgendwann ist die Übernahme nicht mehr werthaltig“, macht Hohemeiste­r Druck.

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Um die Alitalia rittern neben Lufthansa auch Delta und Easyjet

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