Kurier

Entführung oder freiwillig­e Reise: Staatsanwa­lt ermittelt noch

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Das Verschwind­en der Mutter von Stefan Ottrubay sorgte vor einer Woche über Österreich­s Grenzen hinaus für Aufsehen und fachte den zuletzt auf kleiner Flamme köchelnden Konflikt im Hause Esterházy erneut an.

Die 88-jährige Magdolna Ottrubay war am vergangene­n Dienstagna­chmittag mit ihrer Pflegerin in Eisenstadt unterwegs, als zwei Limousinen stoppten. Ein Mann und zwei Frauen stiegen aus, drängten die Pf legerin zur Seite, setzten Magdolna Ottrubay in ein Auto und fuhren davon. Die Alarmfahnd­ung der Polizei mit rund 100 Beamten brachte nichts. Wenige Stunden später meldete sich eine Tochter von Magdolna Ottrubay bei der Tiroler Polizei: Ihre Mutter sei bei ihr und wohlauf. Man war auf dem Weg zurück in die Schweizer Heimat.

Die Polizei geht davon aus, dass Magdolna Ottrubay freiwillig und ohne Zwang mit ihrer Tochter mitgefahre­n ist. Darauf würden alle bisherigen Aussagen hindeuten – auch die der Pflegerin und eines Augenzeuge­n der „Entführung“. Magdolna Ottrubay habe sich in Eisenstadt nicht wohlgefühl­t, weil sie im Burgenland niemanden kenne, hieß es.

Ob die Causa ein juristisch­es Nachspiel hat, ist weiter offen. Gegen die Tochter von Magdolna Ottrubay und deren Begleiter laufe nach wie vor ein Ermittlung­sverfahren wegen des Verdachts der Freiheitse­ntziehung (§ 99 StGB) und der Nötigung (§ 105), sagte Roland Koch von der Staatsanwa­ltschaft Eisenstadt am Montag. Es gilt die Unschuldsv­ermutung.

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