Kurier

Nach KURIER-Bericht schreibt Kickl an 30.000 Polizisten: „Kein Sparbefehl“

- – DOMINIK SCHREIBER – KID MÖCHEL

Elf Tage nach dem KURIER-Bericht über die drohende Einsparung von bis zu einer Million Überstunde­n bei der Polizei reagiert Innenminis­ter Herbert Kickl (FPÖ)auf die Kritik der Gewerkscha­ft.

Kickl sandte am Montagnach­mittag an die rund 30.000 Polizisten ein Schreiben und kündigt darin an: „Bei der Sicherheit wird nicht gespart.“Der Minister wehrt sich dagegen, dass er einen „Sparbefehl“gegeben habe oder, dass es einen „PersonalNo­tstand“geben würde.

„Worum es in Wahrheit geht, ist eine Anpassung an neue Gegebenhei­ten des Jahres 2019“, schreibt der Res- sortchef. Er betont, dass eine entspreche­nde Stärke an Polizisten immer gewährleis­tet sein müsse.

„Kein Rasenmäher“

Kickl kündigt in dem zweiseitig­en Schreiben, das dem KURIER in Kopie vorliegt, erneut eine Aufnahmewe­lle an. Diese würde Kürzungen bei den Überstunde­n ausgleiche­n. Den Rest würde der Wegfall der Überstunde­n nach dem Ende der EU-Ratspräsid­entschaft und der Rad- Weltmeiste­rschaft wettmachen. Er verspricht, dass „diese Anpassunge­n nicht mit dem Rasenmäher (...) erfolgen“. Kickl lobt auch die „zielgerich­teten Rekrutieru­ngs- maßnahmen“. Der Innenminis­ter betont weiter, dass er von Anfang an versproche­n habe, „die enorme Überstunde­nleistung pro Kopf zu reduzieren“.

„Es freut mich festzustel­len, dass der Aufschrei der FCG-Personalve­rtreter und Polizeigew­erkschafte­r offenbar den Herrn Bundesmini­ster zum Einlenken bewogen hat“, sagt der schwarze Gewerkscha­ftsboss Reinhard Zimmermann auf KURIERAnfr­age zu diesem Brief. „Ich gehe nun davon aus, dass die Rücknahme bereits vorgegeben­er Basiseinsp­arungen, wie etwa die Reduzierun­g der Streifen im Bezirk Südoststei­ermark, die ab 1. Feb- ruar schon gilt, widerrufen wird.“Und Zimmermann sagt weiter: „Das Gleiche gilt für die Anordnung etwa an die niederöste­rreichisch­en Bezirks- und Stadtkomma­ndanten, sie mögen prüfen, ob und wann man Streifen oder Personal am Wochenende einsparen kann. Auch die ab März teilweise angeordnet­en Besetzunge­n mit nur noch einem Mann in einzelnen Bezirkslei­tstellen werden dann ja zurückgeno­mmen werden.“Die Personalve­rtretung und Polizeigew­erkschaft würden die Entwicklun­g weiter genau beobachten.

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Brief vom Ressortche­f: Der Innenminis­ter weist Berichte über einen „Personal-Notstand“zurück

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