Kommt Urlaubstag statt Feiertag?
Karfreitagsdebatte. Evangelischer Bischof Bünker nennt den Vorschlag eine „charmante Idee“
Der evangelisch-lutherische Bischof Michael Bünker hat sich nach dem Gespräch mit Kanzleramtsminister Gernot Blümel (ÖVP) zum Umgang mit dem Karfreitag zufrieden gezeigt. Es lägen elf Varianten für eine Umsetzung des EuGH-Urteils auf dem Tisch. Gut fand Bünker den Vorschlag, einen zusätzlichen, f lexiblen Urlaubstag für alle einzuführen.
Wie berichtet, betrachtet es der Europäische Gerichtshof (EuGH) als Diskriminie- rung, dass der Karfreitag nur für Angehörige bestimmter Religionsgemeinschaften ein gesetzlicher Feiertag ist.
Seitdem wird um Lösungen gerungen, wie der für die Protestanten – aber auch Methodisten und Altkatholiken – wichtige Feiertag erhalten bleiben kann.
Minister Blümel hatte nach dem Urteil im Ministerrat angekündigt, sich für eine Variante einzusetzen, die niemandem etwas wegnehme – das könnte nun durch den zusätzlichen Feiertag gewährleistet werden.
Die Variante mit einem zusätzlichen Urlaubstag für alle – je nach Religion und auch für Menschen ohne Bekenntnis – findet Bischof Bünker interessant: „Ich halte das für eine sehr charmante Idee.“Es sei eine Lösung ohne Diskriminierung und im Sinne der Religionsvielfalt.
Eine letzte Entscheidung sei allerdings noch nicht gefallen, so Bünker. Weiter gehen soll es in den kommenden Tagen und Wochen in größerer Runde mit allen betroffenen Gruppen – neben den Religionsgemeinschaften mit Arbeitnehmerund Arbeitgebervertretern.
Auch der burgenländische FPÖ-Chef und Landeshauptmannstellvertreter Johann Tschürtz meldete sich abermals zum Karfreitag zu Wort: Entgegen der Regierungslinie plädierte er weiterhin für den Karfreitag als einen Feiertag für alle.