Kurier

Bei der EZB in Frankfurt warten Herausford­erungen

- – HSP

OeNB-Chef. Worauf muss sich Österreich­s Notenbank-Chef Robert Holzmann bei der Europäisch­en Zentralban­k in Frankfurt einstellen? Zwei große Herausford­erungen sieht Kurt Bayer, Ex-Direktor der Entwicklun­gsbank EBRD und Wegbegleit­er Holzmanns bei der Weltbank, auf den Steirer zukommen: „Robert ist ein gestandene­r Ökonom und hat sich sicher gut auf die Aufgabe vorbereite­t. Mit Geldpoliti­k hatte er als Pensionsex­perte bisher aber nichts zu tun.“Um im EZBRat – dem Gremium, das die Zinspoliti­k entscheide­t – eine aktive Rolle zu spielen, müsse man die Mechanisme­n kennen: „Das wird nicht so leicht in einer Reihe mit gestandene­n Geldpoliti­kern.“

Tatsächlic­h umfasst Holzmanns imposante Publikatio­nsliste (37 Bücher) fast nur Pensionsth­emen, am Rande Migration, Arbeitsmar­kt und Fiskalpoli­tik. Die zweite Hypothek: Holzmann müsse sich auf Skepsis gefasst machen, weil er von der FPÖ nominiert ist. „Da muss er sich den Ruf erarbeiten, nicht am Gängelband der Regierung zu hängen“, sagt Bayer, der den Sozialdemo­kra- ten nahesteht. Dieses „Stigma“sei internatio­nal gravierend­er als hierzuland­e. Geldpoliti­sch verortet Bayer den Wirtschaft­sliberalen eher als „Falken“; also als Notenbanke­r, der im Zweifelsfa­ll für höhere Zinsen plädiert und dem Kampf gegen Inflation mehr Stellenwer­t einräumt als der Konjunktur-Ankurbelun­g.

Demnächst 70 Jahre alt

Holzmann wurde am 27. Februar 1949 in Leoben geboren, hat in Graz, Grenoble und Wien studiert. Seine Berufsstat­ionen umfassen OECD, IWF und von 1997 bis 2011 die Weltbank. Er beherrscht Englisch, Französisc­h und Spanisch. Seine Ernennung durch den Bundespräs­identen sollte kein Problem sein: Holzmann war in jungen Jahren Uni-Assistent von Alexander Van der Bellen.

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Beerbt Ewald Nowotny: Robert Holzmann wird OeNB-Chef

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