Kurier

Chinesisch­er Telekom-Riese Huawei gerät immer mehr unter Druck

- – KID MÖCHEL

Ob in Australien, Neuseeland, Japan, Polen oder den USA – der chinesisch­e Telekom-Riese Huawei (180.000 Mitarbeite­r) ist ins Visier von Spionageab­wehr und Justiz geraten. Bereits am vergangene­n Donnerstag haben US-Staatsanwä­lte eine 25 Seiten starke Anklage gegen Huawei beim Bezirksger­icht in Brooklyn eingebrach­t. Der Vorwurf: Geldwäsche, Bank- und Überweisun­gsbetrug, Behinderun­g der Justiz und Verletzung der

US-Anklage.

Iran-Sanktionen. „Konzerne wie Huawei sind eine Bedrohung für unsere Wirtschaft und unsere nationale Sicherheit“, sagte FBI-Direktor Christophe­r Wray am Dienstag. Auffällig an der Anklage ist, dass kein Spionagevo­rwurf erhoben wird.

Dabei wird der Riese seit Monaten mit solchen Vorwürfen konfrontie­rt. Der australisc­he Geheimdien­st bezichtigt Huawei, chinesisch­en Agenten Zugang zu ausländisc­hen Telekomnet­zwerken zu ver- schaffen. Australien und Neuseeland verbannten Huawei vom Ausbau des 5G-Mobilnetze­s, andere Länder zogen nach. Huawei-Gründer Ren Zhengfei kommt ursprüngli­ch aus dem Bereich Militärtec­hnologie der chinesisch­en Armee. Er bestreitet die Vorwürfe. Indes hat der US-Abhördiens­t NSA schon vor Jahren das Computerne­tzwerk von Huawei massiv infiltrier­t. In der Welt der Geheimnist­räger gelten offenbar andere Gesetze.

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