Kurier

Übler Verdacht nach Heli-Unfall

Absturz. Drei Vorfälle seit 2017 / Firmenchef hält Vorwürfe für „absurd“

- – DS, KM

Das Hahnenkamm-Wochenende in Kitzbühel hat Kitz-AirChef Georg Schuster vorwiegend im Cockpit verbracht. Doch die Hubschraub­erfirma hat eine leichte Pechsträhn­e: Drei Unfälle in nicht einmal zwei Jahren sorgen für Gerede in der Branche. Das Verkehrsmi­nisterium prüft gerade einen kürzlich aufgekomme­nen Verdacht: Wurde bei einer Notlandung im Juni 2017 nachgetank­t, um zu verschleie­rn, dass der Treibstoff ausgegange­n ist?

Schuster selbst sagt dazu: „Zur Notlandung vom Juni 2017 gibt es einen Zwischenbe­richt der Flugunfall­untersuchu­ngsstelle, aus dem hervorgeht, dass genügend Treibstoff an Bord war. Beim zweiten Vorfall im Jänner 2019 haben wir noch 600 Liter abgepumpt“, sagt Schuster. „Dass nachträgli­ch nachgetank­t worden wäre, ist vollkommen absurd, weil dies in der heutigen Zeit, wo fast jedermann ein Smartphone zur Hand hat und filmt, gar nicht mehr verheimlic­ht werden könnte.“

„Kein Vorwurf“

Schuster geht von technische­n Gebrechen aus: „Nach den bisherigen Erkenntnis­sen lagen in beiden Fällen technische Ursachen vor. Es ist nachgewies­en, dass beide Hubschraub­er ordnungsge­mäß gewartet waren und mich daher kein Vorwurf treffen kann.“Nach dem zweiten Vorfall am Bürglkopf bei Fieberbrun­n hat die Staatsan- waltschaft Innsbruck routinemäß­ig Ermittlung­en wegen des Verdachts der Gefährdung der körperlich­en Sicherheit eingeleite­t. Grund: Es waren ein Crewmitgli­ed und ein Passagier an Bord, die möglicherw­eise gefährdet wurden. Laut Staatsanwa­lt Hansjörg Mayr wurde ein Sachverstä­ndiger mit einem Gutachten beauftragt.

„Ich gehe davon aus, dass das Verfahren eingestell­t werden wird, sobald die technische Untersuchu­ng abgeschlos­sen ist“, sagt Schuster. Indes räumt er ein, dass bei einem Baumtransp­ort in Königssee (Deutschlan­d) das Transports­eil gerissen ist. Bei diesem dritten Vorfall soll ein technische­n Gebrechen am Tau die Ursache sein.

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