Elite-Musikschule kommt vorerst nicht unter den Hammer
Kritiker des Verkaufs von drei Pavillons am Areal der Währinger Semmelweis-Klinik an Private können aufatmen – zumindest vorerst: Die Gebäude, in denen die Amadeus-Musikschule residiert, werden nicht wie geplant am Donnerstag versteigert. „Bei uns ist ein Aufschiebungsantrag eingelangt“, sagt eine Sprecherin auf Anfrage.
Besitzerin der Gebäude ist die Amadeus Vienna Campus Eigentümergesellschaft von Immo-Entwickler Nikolaus Peter Lengersdorff. Er hatte der Stadt die Pavillons 2012 um rund 14 Millionen Euro abgekauft. Später besicherte er damit ein Darlehen. Als er dieses nicht mehr bedienen konnte, leitete seine Gläubigerin die Versteigerung ein.
Im Sommer wurde bekannt, dass die Stadt damit ihr Vorkaufsrecht verlieren würde. Die Rathaus-Opposition ortete darauf hin erneut Immobilienspekulation rund um den Deal. Sie hatte den Kaufpreis wiederholt als zu niedrig kritisiert und warf Lengerdorff vor, die Versteigerung provoziert zu haben. Er würde – auch nach Abzug des eingeklagten Betrags – mit Gewinn aus einer Versteigerung zum Marktpreis aussteigen und auf dem Gelände Wohnungen bauen, hieß es.
Termin abgesagt. Konkrete Lösung offen
Nun dürften Lengersdorff und seine Gläubigerin, die F.R.F.-HPM-Beteiligungen GmbH ( Stiftung der Familie Koch, ehemals Leiner/Kika-Eigentümer, Anm.) auf eine Einigung zusteuern. „Es ist alles in besten Bahnen“, sagt er zum KURIER. Voraussetzung dafür war die Beilegung eines Streits zwischen Lengerdorff mit dem Betreiber der Amadeus-Schule um angeblich ausgebliebene Mietzahlungen. Damit die Versteigerung endgültig passé ist, müssen Lengerdorff und Koch-Stiftung noch eine konkrete Lösung ausarbeiten und bei Gericht einen entsprechenden Antrag einbringen.