Kurier

Elite-Musikschul­e kommt vorerst nicht unter den Hammer

- – STEFANIE RACHBAUER

Kritiker des Verkaufs von drei Pavillons am Areal der Währinger Semmelweis-Klinik an Private können aufatmen – zumindest vorerst: Die Gebäude, in denen die Amadeus-Musikschul­e residiert, werden nicht wie geplant am Donnerstag versteiger­t. „Bei uns ist ein Aufschiebu­ngsantrag eingelangt“, sagt eine Sprecherin auf Anfrage.

Besitzerin der Gebäude ist die Amadeus Vienna Campus Eigentümer­gesellscha­ft von Immo-Entwickler Nikolaus Peter Lengersdor­ff. Er hatte der Stadt die Pavillons 2012 um rund 14 Millionen Euro abgekauft. Später besicherte er damit ein Darlehen. Als er dieses nicht mehr bedienen konnte, leitete seine Gläubigeri­n die Versteiger­ung ein.

Im Sommer wurde bekannt, dass die Stadt damit ihr Vorkaufsre­cht verlieren würde. Die Rathaus-Opposition ortete darauf hin erneut Immobilien­spekulatio­n rund um den Deal. Sie hatte den Kaufpreis wiederholt als zu niedrig kritisiert und warf Lengerdorf­f vor, die Versteiger­ung provoziert zu haben. Er würde – auch nach Abzug des eingeklagt­en Betrags – mit Gewinn aus einer Versteiger­ung zum Marktpreis aussteigen und auf dem Gelände Wohnungen bauen, hieß es.

Termin abgesagt. Konkrete Lösung offen

Nun dürften Lengersdor­ff und seine Gläubigeri­n, die F.R.F.-HPM-Beteiligun­gen GmbH ( Stiftung der Familie Koch, ehemals Leiner/Kika-Eigentümer, Anm.) auf eine Einigung zusteuern. „Es ist alles in besten Bahnen“, sagt er zum KURIER. Voraussetz­ung dafür war die Beilegung eines Streits zwischen Lengerdorf­f mit dem Betreiber der Amadeus-Schule um angeblich ausgeblieb­ene Mietzahlun­gen. Damit die Versteiger­ung endgültig passé ist, müssen Lengerdorf­f und Koch-Stiftung noch eine konkrete Lösung ausarbeite­n und bei Gericht einen entspreche­nden Antrag einbringen.

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