Neue „Mega-Arena“entsteht in Neu Marx, alte Wohnbau-Sünden beschäftigen die FPÖ
Stadtentwicklung. Michael Ludwig stellt Details zur Mehrzweckhalle vor. Die FPÖ lässt Vorhaben prüfen.
In großen Ankündigungen hat sich Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) zuletzt intensiv geübt. Heute, Mittwoch, steht eine Ankündigung an, der er sogar Taten folgen lassen wird. Lud- wig lüftet das Geheimnis um die lange versprochene Mehrzweckhalle – die in der offiziellen Sprachregelung der Stadt natürlich nicht Mehrzweckhalle, sondern „MegaArena“heißt.
Immerhin ist die Halle eines der größten Infrastrukturprojekte der Stadt. Bis zu 20.000 Menschen sollen bei Kultur- und Sportevents in ihr Platz finden. Dass die Arena in Neu Marx beheimatet sein wird, kann als gegeben angenommen werden. Auf 40.000 Quadratmetern Fläche soll die Arena an der Karl-Farkas-Gasse 1 im 3. Bezirk (in unmittelbarer Nähe zur Marx-Halle) entstehen.
Die Wien Holding wickelt den Bau ab. Unklar ist, ob sie selbst Bauherr wird. Wie der Komplex aussieht, entscheidet sich nach einem Architekturwettbewerb.
Eine Ankündigung bleibt der Bürgermeister übrigens weiter schuldig: Den Standort des neuen Fernbusterminals (ziemlich sicher nahe des Stadioncenters im 2. Bezirk) wollte er noch im Jänner offiziell bestätigen. Wie man hört, wird es doch Februar. Für Bauvorhaben ganz anderer Art interessiert sich die FPÖ: Kraft ihrer Mandatsstärke kann sie aus eigenen Stücken Prüfverfahren beim Rechnungshof beantragen. Beim KH Nord hat sie davon bereits Gebrauch gemacht, nun sollen die Prüfer das breite Feld des Wiener Wohnbaus in der Ära des damaligen Wohnbaustadtrats und nunmehrigen Bürgermeisters Ludwig unter die Lupe nehmen. Für ihn könnten etwaige Enthüllungen im Wahlkampf 2020 unangenehm werden.
Geht es nach FP-Vizebürgermeister Dominik Nepp und den geschäftsführenden Wiener Parteichef Johann Gudenus, sollen gleich acht Themen geprüft werden. Allen voran die Vorgänge rund um den Verkauf der 3000 Wohnungen der gemeinnützigen Wohnbauvereinigung WBV-GFW, den die Stadt im Herbst gestoppt hat. Das verwundert, hat doch die FPÖ in dieser Angelegenheit schon im August den Stadtrechnungshof mit einer Prüfung beauftragt, die derzeit in Bearbeitung ist. „Wir erwarten vom Bundes-Rechnungshof eine umfassendere, objektivere Prüfung“, sagt eine FP-Sprecherin. „Außerdem sind in der Causa seit August neue Aspekte hinzugekommen.“
Weiters soll der Rechnungshof unter anderem die Vergabe von PR-Aufträgen bei Smart-Wohnungen und die Rolle eines Beratungsunternehmens, das Ex-Kanzler und Ex-Wohnbaustadtrat Werner Faymann (SPÖ) gegründet hat, prüfen.
Ludwig bleibt gelassen: Die Prüfung sei eine „sehr gute Idee: Dann wird bestätigt, wie viel Positives wir geleistet haben“. Wer Bürgernähe signalisieren will, befragt die Bevölkerung nach ihren Ideen. Nachdem die Wiener SPÖ im vorigen Sommer eine Mitmachkampagne in Grätzeln initiierte, sind jetzt die Jungen dran: „Werkstatt junges Wien“, heißt das rot-grüne Projekt, das Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) am Dienstag präsentierte.
Bis April wird es Workshops in Schulen, Kindergärten, Horten und Vereinen geben. Bis Sommer werden Ideen und Kritik der jungen Teilnehmer in Zielsetzungen zusammengefasst. Ende des Jahres ist die Fixierung einer Kinder- und Jugendstrategie geplant, die ab 2020 umgesetzt werden soll.