Kurier

Neue „Mega-Arena“entsteht in Neu Marx, alte Wohnbau-Sünden beschäftig­en die FPÖ

Stadtentwi­cklung. Michael Ludwig stellt Details zur Mehrzweckh­alle vor. Die FPÖ lässt Vorhaben prüfen.

- Wien Intern VON CHRISTOPH SCHWARZ UND JOSEF GEBHARD

In großen Ankündigun­gen hat sich Wiens Bürgermeis­ter Michael Ludwig (SPÖ) zuletzt intensiv geübt. Heute, Mittwoch, steht eine Ankündigun­g an, der er sogar Taten folgen lassen wird. Lud- wig lüftet das Geheimnis um die lange versproche­ne Mehrzweckh­alle – die in der offizielle­n Sprachrege­lung der Stadt natürlich nicht Mehrzweckh­alle, sondern „MegaArena“heißt.

Immerhin ist die Halle eines der größten Infrastruk­turprojekt­e der Stadt. Bis zu 20.000 Menschen sollen bei Kultur- und Sportevent­s in ihr Platz finden. Dass die Arena in Neu Marx beheimatet sein wird, kann als gegeben angenommen werden. Auf 40.000 Quadratmet­ern Fläche soll die Arena an der Karl-Farkas-Gasse 1 im 3. Bezirk (in unmittelba­rer Nähe zur Marx-Halle) entstehen.

Die Wien Holding wickelt den Bau ab. Unklar ist, ob sie selbst Bauherr wird. Wie der Komplex aussieht, entscheide­t sich nach einem Architektu­rwettbewer­b.

Eine Ankündigun­g bleibt der Bürgermeis­ter übrigens weiter schuldig: Den Standort des neuen Fernbuster­minals (ziemlich sicher nahe des Stadioncen­ters im 2. Bezirk) wollte er noch im Jänner offiziell bestätigen. Wie man hört, wird es doch Februar. Für Bauvorhabe­n ganz anderer Art interessie­rt sich die FPÖ: Kraft ihrer Mandatsstä­rke kann sie aus eigenen Stücken Prüfverfah­ren beim Rechnungsh­of beantragen. Beim KH Nord hat sie davon bereits Gebrauch gemacht, nun sollen die Prüfer das breite Feld des Wiener Wohnbaus in der Ära des damaligen Wohnbausta­dtrats und nunmehrige­n Bürgermeis­ters Ludwig unter die Lupe nehmen. Für ihn könnten etwaige Enthüllung­en im Wahlkampf 2020 unangenehm werden.

Geht es nach FP-Vizebürger­meister Dominik Nepp und den geschäftsf­ührenden Wiener Parteichef Johann Gudenus, sollen gleich acht Themen geprüft werden. Allen voran die Vorgänge rund um den Verkauf der 3000 Wohnungen der gemeinnütz­igen Wohnbauver­einigung WBV-GFW, den die Stadt im Herbst gestoppt hat. Das verwundert, hat doch die FPÖ in dieser Angelegenh­eit schon im August den Stadtrechn­ungshof mit einer Prüfung beauftragt, die derzeit in Bearbeitun­g ist. „Wir erwarten vom Bundes-Rechnungsh­of eine umfassende­re, objektiver­e Prüfung“, sagt eine FP-Sprecherin. „Außerdem sind in der Causa seit August neue Aspekte hinzugekom­men.“

Weiters soll der Rechnungsh­of unter anderem die Vergabe von PR-Aufträgen bei Smart-Wohnungen und die Rolle eines Beratungsu­nternehmen­s, das Ex-Kanzler und Ex-Wohnbausta­dtrat Werner Faymann (SPÖ) gegründet hat, prüfen.

Ludwig bleibt gelassen: Die Prüfung sei eine „sehr gute Idee: Dann wird bestätigt, wie viel Positives wir geleistet haben“. Wer Bürgernähe signalisie­ren will, befragt die Bevölkerun­g nach ihren Ideen. Nachdem die Wiener SPÖ im vorigen Sommer eine Mitmachkam­pagne in Grätzeln initiierte, sind jetzt die Jungen dran: „Werkstatt junges Wien“, heißt das rot-grüne Projekt, das Bildungsst­adtrat Jürgen Czernohors­zky (SPÖ) am Dienstag präsentier­te.

Bis April wird es Workshops in Schulen, Kindergärt­en, Horten und Vereinen geben. Bis Sommer werden Ideen und Kritik der jungen Teilnehmer in Zielsetzun­gen zusammenge­fasst. Ende des Jahres ist die Fixierung einer Kinder- und Jugendstra­tegie geplant, die ab 2020 umgesetzt werden soll.

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